Liturgie

23.9.07 16. Sonntag nach Trinitatis

Orgelvorspiel

Begrüßung

Votum – Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes; Amen - Gemeinde: „Amen“

Psalm EG 146
Kommt, lasst uns den Herrn anbeten! - Gemeinde: „Ehre sei dem Vater… “

Lied: „In Gottes Namen fang ich an“ EG 494 1 – 4

Sündenbekenntnis (Kyrie)
Gott, heute Morgen sind wir zu dir gekommen. Aus unserem Alltag haben wir uns aufgemacht hierher, um Ruhe zu finden, um unsere Lasten abzulegen und gute, heilsame Worte zu hören.
Oft vergessen wir, dass du unsere Gebete nicht brauchst, sondern dass wir es sind, die dich brauchen. Vergib uns, wenn wir das wieder einmal vergessen haben.
Lasst uns zu Gott rufen, der seinen Sohn, Jesus Christus, von den Toten auferweckt hat. Gott will auch uns lebendig machen. Doch uns fällt es oft schwer, das für möglich zu halten und darauf zu vertrauen. Darum bitten wir
Herr, erbarme dich! - Gemeinde: „ Herr erbarme dich ...“

Gnadenverkündigung (Gloria)
Barmherziger Gott, und hältst treu an uns fest. Du bietest uns die Gemeinschaft mit dir an. Alles was uns von dir trennt, alles was zwischen uns getreten ist, das räume fort. Heile, was zer­brochen ist. Verbinde, was zerrissen ist.
Du kannst Neues schaffen auch dort, wo wir keine Hoffnung mehr sehen. Dafür danken wir dir.
Lobsinget dem Herrn, erhebt seinen Namen! - Gemeinde „Ehre sei Gott“

Der Herr sei mit euch - Gemeinde „und mit deinem Geist“

Sammlungsgebet (Kollektengebet)
Lasst uns beten
Herr, unser Gott, wir sind suchende Menschen; auf der Suche nach uns selbst, nach dem Sinn unseres Lebens, auf der Suche nach dem Ziel unserer Wege, auf der Suche nach dir. Du, Gott, willst dich von uns finden lassen. Lass nicht zu, dass wir taub sind für dich, sondern mache uns offen und bereit für Jesus Christus, deinen Sohn.
Gib uns das Licht des Lebens, das die Dunkelheit des Todes überwindet. Nimm von uns allen Unglauben und Zweifel. Wir vertrauen dir.
Erhöre uns, denn du bist Anfang und Ende, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen - Gemeinde „Amen“

Schriftlesung Johannes 11,1.3.17-27
Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! Gemeinde „Halleluja“

Glaubensbekenntnis

Lied: „Jesus ist kommen“ EG 66 1-4 Klingelbeutel

Predigt

Lied: „In dir ist Freude“ EG 398

Dankgebet
Gott, Vater, wir danken dir für deine Liebe, mit der du uns in Jesus Christus begegnest. Du berührst unser Herz und erneuerst unseren Sinn durch die Kraft deines Heiligen Geistes. Jeder neue Tag ist ein Schritt weiter auf das Ziel unseres Lebens. Es kommt die Stunde, in der wir alles zurück­lassen müssen. Alles ist vergänglich, nichts von ewiger Dauer. Doch wir sind bei dir geborgen.
Du Gott des Lebens, wir danken dir, dass du bei uns bist. Im Licht und im Schatten hältst du uns die Treue. Du begleitest uns bis in den Tod.
Es gibt friedliche, gute Abschiede. Jemand vollendet sein Leben, ist lebenssatt am Ende seiner Tage. Wenn es so kommt, dann fällt es uns nicht schwer, dich dabei zu wissen und dir auch zu danken. Aber es gibt auch die anderen, die schweren Tode. Die so plötzlich kommen, unerwartet und schmerzhaft. Das sind die, die Menschen bitter machen und voller Anklagen gegen dich. Wenn es so kommt, dann hilf diesen Menschen
Du bestimmst den Lauf unserer Zeit. Du leitest uns und bist bei uns bis in alle Ewigkeit. Dafür danken wir dir. Amen.

Fürbitten
Herr, wir bitten dich für die, die in Angst und Schrecken vor dem Tod zittern. Die Schatten des Todes lähmen sie; denn der Tod hat viele schreckliche Gesichter. Keiner von uns ist so stark, sich ihm zu wider­setzen. Aber mit deiner Hilfe überwinden wir auch die Schrecken des Todes. Herr, wir vertrauen dir, denn du gehst unsere Wege mit. Wir hoffen auf das Licht des Lebens.
Doch es gibt auch die Tode, die im Leben gestorben werden. Die Tode der Seele, des Herzens, die einen Menschen verhärten, die ihn hoffnungslos machen, die ihn verzweifeln lassen am Leben. Die manchmal keinen Ausweg mehr offen lassen. Wir bitten dich, wenn es so kommt, dann gib diesen Menschen Einsicht und Kraft. Und schenke allen genug Mut und Vertrauen darauf, dass sich ein neuer Weg auftun wird.
Gott, wir bitten dich, lass uns über allem, was uns den Mut nehmen nimmt, das nicht übersehen und vergessen, was du so reichlich an Güte und Liebe über uns ausschüttest. Das wird uns helfen, nicht das rechte Maß verlieren.
Du Gott des Lebens, das alles erbitten wir für alle Menschen und für uns selbst. Wir vertrauen uns deiner großen Barmherzigkeit und Liebe an heute und immer.
Amen
Wir bringen in der Stille alles vor Gott, was uns bewegt ...
Wir danken dir, dass du unsere Gebete hörst

Vater Unser

Abkündigungen

Lied: „Ach, bleib mit deiner Gnade“ EG 347

Segen Amen - Gemeinde „Amen“

Orgelnachspiel

Ablauf am 9.9.07 14. Sonntag nach Trinitatis

Orgelvorspiel


Begrüßung
Vorstellung der Tauffamilie


Votum – Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes; Amen - Gemeinde: „Amen“


Psalm ( EG146 mit Kehrvers für Gemeinde)
Kehrvers: Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele!Loben will ich den Herrn mein Leben lang, will singen meinem Gott, solange ich bin.Vertraut nicht auf Edle, sie sind nur Menschen, bei denen keine Hilfe ist!Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele!
Des Menschen Geist geht aus, er selbst wird wieder zu Erde: am selben Tag gehen seine Pläne verloren.Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt.
Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! Der Herr hat Himmel und Erde gemacht, das Meer und alle Geschöpfe; er hält ewig die Treue. Recht verschafft er den Unterdrückten, den Hungernden gibt er Brot;
Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele!
der Herr befreit die Gefangenen. Der Herr öffnet den Blinden die Augen, er richtet die Gebeugten auf. Der Herr beschützt die Fremden und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht.
Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele!Der Herr liebt die Gerechten, doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre.
Der Herr ist König auf ewig, dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht. Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele!
Kommt, lasst uns den Herrn anbeten! - Gemeinde: „Ehre sei dem Vater… “

Lied: „Ins Wasser fällt ein Stein“ EG 621

Sündenbekenntnis (Kyrie)
Wir bedenken unser Leben vor Gott.
Vater, es ist schwierig im Alltag immer nach deinem Wort zu leben.
Ich habe anderen das Leben schwer gemacht. Ich bin ungeduldig und unfair gewesen, wo Geduld und Fairness angebracht gewesen wären. Ich war manchmal so mit mir selbst beschäftigt, dass ich kein Ohr und Herz hatte für die Menschen, die Zuwendung und Verständnis gebraucht hätten.
Vor Gott breiten wir aus, was uns bedrückt und beschämt.
Vater, vergib uns unsere Schuld und wandle unsere Herzen durch die Macht deiner Liebe.
Herr, erbarme dich! - Gemeinde: „ Herr erbarme dich ...“

Gnadenverkündigung (Gloria)
In Gottes weiter Liebe sind wir geborgen. Wie uns die Luft zum Atmen umgibt, so ist Gottes Liebe immer schon um uns, auch wenn wir sie nicht sehen. Niemand muss sich Gottes Liebe erst verdienen.
Er liebt uns und hat seinen Sohn gesandt zur Versöhnung für unsre Sünden.Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Lobsinget dem Herrn, erhebt seinen Namen! - Gemeinde „Ehre sei Gott“

Der Herr sei mit euch - Gemeinde „und mit deinem Geist“

Sammlungsgebet (Kollektengebet)
Himmlischer Vater, ich danke dir, dass du uns diese Nacht behütet und uns das Licht des neuen Tages geschenkt hast. Du hast uns hier zusammengeführt, damit wir dein Wort hören. Durchdringe uns mit Deiner Kraft. Schenke uns Liebe, Freude und Mitgefühl, während wir den neuen Tag bestehen. Öffne uns die Ohren und Herzen für dein Wort und unsere Mitmenschen.
Umgib uns, vom Morgen bis zum Abend und an jedem Tag.
Amen - Gemeinde „Amen“

Schriftlesung
Markus 1, 40 - 45
Die Heilung eines Aussätzigen 40Und es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete nieder und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich reinigen. 41Und es jammerte ihn, und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will's tun; sei rein! 42Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein. 43Und Jesus drohte ihm und trieb ihn alsbald von sich a 44und sprach zu ihm: Sieh zu, daß du bniemandem etwas sagst; sondern geh hin und zeige dich dem Priester und copfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. 45Er aber ging fort und fing an, viel davon zu reden und die Geschichte bekanntzumachen, so daß Jesus hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten; doch sie kamen zu ihm von allen Enden.
Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! Gemeinde „Halleluja“

Glaubensbekenntnis

Taufe (zur freien Gestaltung)

Lied: „Herr, deine Liebe ist wie Gras“ EG 610 Klingelbeutel

Predigt

Lied: „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“ mit Bewegungen EG 619 am Flügel

Dankgebet
Gott, guter Vater, ich danke dir,
weil es schön ist zu leben.
Ich danke dir,
weil ich mich freuen kann über ein Lächeln, das ein Mensch mir schenkt,
oder über eine Hand, die nach meiner Hand greift.
Ich danke dir,
für die Menschen, die als Freunde an meiner Seite gehen.
Ich danke dir,
für all deine Liebe, für Herz und Verstand.
Ich danke dir, dass ich sein darf.

Fürbitten
Herr, unser Gott, es fällt uns im Alltag oft schwer, die Liebe zum Maßstab unseres Redens, Denkens und Handelns zu machen.
Wir bitten dich heute für alle, die nicht mehr an die Liebe glauben, ihr nichts mehr zutrauen und lieber ihr eigenes Interesse in den Mittelpunkt stellen. Dass sie die Liebe wieder lernen. Dass sie den Glauben zurückgewinnen, dass nur die Liebe Sinn
und Erfüllung schenken kann. Und dass sie auch mit Enttäuschungen fertig werden und die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Liebe am Ende Recht behält und zum
Leben führt.
Wir bitten für die Menschen, die besonders auf die Liebe anderer angewiesen sind:
Die Kinder, die Alten, die Kranken und Behinderten und alle, die sich selbst nicht
helfen können. Dass sie immer wieder Menschen in ihrer Nähe haben, die sich ihnen gern zuwenden.
Wir bitten für uns alle. Gib du, Gott, uns immer wie-
der neue Kraft und neuen Segen, damit wir nicht die Hoffnung und den Glauben verlieren. Lass uns in der Liebe bleiben und wachsen ein Leben lang. Amen

Fürbitten für Verstorbene und Täufling
Stilles Gebet
Vater Unser

Abkündigungen

Lied: „Komm, Herr, segne uns“ EG 170

Segen
Amen - Gemeinde „Amen“

Orgelnachspiel

Predigt 7. Sonntag nach Trinitatis zu Lukas 9, 10 – 17 22.7. 07 Dialogpredigt


Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!


Die Speisung der Fünftausend
10Und die Apostel kamen zurück und erzählten Jesus, wie große Dinge sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich, und er zog sich mit ihnen allein in die Stadt zurück, die heißt Betsaida. 11Als die Menge das merkte, zog sie ihm nach. Und er ließ sie zu sich und sprach zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften. 12Aber der Tag fing an, sich zu neigen. Da traten die Zwölf zu ihm und sprachen: Laß das Volk gehen, damit sie hingehen in die Dörfer und Höfe ringsum und Herberge und Essen finden; denn wir sind hier in der Wüste. 13Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Sie sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, daß wir hingehen sollen und für alle diese Leute Essen kaufen. 14Denn es waren etwa fünftausend Mann. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Laßt sie sich setzen in Gruppen zu je fünfzig. 15Und sie taten das und ließen alle sich setzen. 16Da nahm er die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel und dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, damit sie dem Volk austeilten. 17Und sie aßen und wurden alle satt; und es wurde aufgesammelt, was sie an Brocken übrigließen, zwölf Körbe voll.

Liebe Gemeinde,
der heutige Predigttext ist eine Wundergeschichte. Jesus heilt Kranke und macht 5000 Menschen satt. Das ist ein Wunder!
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1. These: „Wundergeschichten sind nicht real!"
Ich kann diese Geschichte einfach nicht glauben. Es ist doch gar nicht vorstellbar,
dass so eine kleine Menge Essen für so viele Menschen reichen soll. Sicher bin ich
bestimmt kein Rechengenie, aber das kann selbst ich mir leicht errechnen, das mit
5 Broten und 2 Fischen keine 5000 Menschen satt zu kriegen sind.
Diese Menge kann ich an guten Tagen leicht alleine verputzen.
Ich finde es schon ein bisschen dreist, wenn die Bibel von mir verlangt das zu
glauben. Schließlich schalte ich doch meinen Verstand bei Lesen der
Bibelgeschichten nicht aus. Soll ich mich denn dümmer stellen, als ich wirklich bin?
So etwas ärgert mich, weil ich einfach weis, dass es so etwas nicht geben kann.
Was soll ich also mit dieser Geschichte anfangen? Augen zu und durch, und immer
schön an das Wunder glauben?
Genau das ist das Problem der Christen. Deshalb werden wir von vielen in der
Gesellschaft belächelt. Und nichts kann ich dagegen sagen, wenn Bekannte mich
ansprechen und fragen: „Das mit dem Glauben ist ja eine gute Sache, und die Kirche
macht ja auch viel gutes für die Gesellschaft, die Armen und Kranken, aber muss
man wirklich an all diese Wundergeschichten glauben, wenn man in der Kirche ist?"
Dann stehe ich immer etwas beschämt da. Fühle mich peinlich berührt.
Wegen solcher Texte heißt es auch über uns Gläubige: „Christen, das sind welche,
die noch immer nicht begriffen haben, wie die Naturgesetze funktionieren, die
Glauben halt an ihre Wunder!"
5 Brote und 2 Fische, lassen wir doch diesen Unsinn, reden wir lieber von
Vernünftigen Dingen.
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Fünf Brote und zwei Fische - und alle werden satt. Warum erzählt die Bibel davon, wie Jesus als Brotgeber auftritt? Warum ist die Sättigung hungernder Menschen wichtig? Wir wissen von Israels Wanderung durch die Wüste. Als es dort nichts zu essen gibt, probt das Volk Israel einen Aufstand gegen den, dem es seine Freiheit verdankt. Gegen Moses - und gegen Gott. Knurrende Mägen schaffen murrende Seelen. Denn Hunger zerrüttet den Menschen und nimmt ihm seine Würde. Habe ich Hunger, wirklich Hunger, bin ich nur noch Körper - und meine Gedanken und Ziele sind nur noch auf Essen ausgerichtet. Essen ist etwas Elementares und Jesus kümmert sich um all unsere Bedürfnisse, nicht nur die geistigen.

Es mag großes Erstaunen bei uns hervorrufen, dass alle Menschen satt wurden und noch so viel übrig blieb. Wie soll das möglich sein? Als ich Kind war, dachte ich, dass Jesus das Brot und die Fische so vermehrt hat, dass alle satt werden und trotzdem noch einiges übrigblieb. Doch davon steht nichts im Text. Hier steht, dass Jesus das, was er hatte, austeilen lies. Und ich glaube, hier liegt das große Wunder. Jesus hat die Menschen veranlasst, das was sie bei sich hatten, mit anderen zu teilen. Jeder der Anwesenden dachte ausnahmsweise nicht nur an sich, sondern auch an seinen Mitmenschen und teilte mit ihm, was er hatte. Denn es ist ja kaum vorstellbar, dass sich 5000 Menschen Hals über Kopf auf den Weg gemacht haben, ohne etwas Proviant mitzunehmen. Die Menschen und auch die Jünger haben Hunger, also was tun? Für die Jünger ist klar, nach Hause gehen oder irgendwie noch etwas besorgen! Aber Jesus hat eine bessere Idee: Die Menschen ordnen und Vorhandenes miteinander teilen. Das dies so reibungslos geklappt hat und alle satt geworden sind, ja sogar noch etwas übrigblieb, das ist das Wunder. Die Menschen haben nicht nur an sich gedacht – ob sie dann auch noch morgen früh zu essen haben – sondern haben geteilt. Das ist wunderbar!

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2. These: „Gegen das Teilen!"
Teilen, Teilen, Teilen. Das Wunder des Teilens! Das klingt ja alles ganz toll. Doch leider gibt es so etwas heute kaum noch. Die Menschen sind egoistischer geworden. Die meisten denken nur noch an sich selbst. Jeder macht das Seine, und man möchte möglichst wenig mit dem anderen zu tun haben. Viele sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie ihr Gegenüber kaum noch wahrnehmen. „Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht". Mit diesem Motto gehen viele durchs Leben. Teilen, das ist doch naiv und auch gefährlich. Teilst du mit jemandem anderen, hast du selbst nicht mehr so viel. Und das ist heute schlecht. Höchstens Kindern kann man noch einreden, dass Teilen lieb und fein ist. Und die herzerweichende, rührselige Geschichte von St. Martin, der selbstlos seinen Mantel mit dem armen Bettler in der bitterkalten Nacht teilt, ist nun auch wirklich ausgelutscht. Denn selbst die Kinder auf dem Schulhof merken doch schnell, wie leicht man beim Teilen übers Ohr gehauen werden kann. Da werden Süßigkeiten geteilt, aber wenn man selbst mal etwas möchte, ist nichts mehr für mich übrig. Jeder schaut doch, dass er das möglichst größte Stück vom Kuchen abbekommt. Geld und Besitz vermehren sind die wahren Lebensziele. Reichtum ist erstrebenswert, aber teilen?
Doch, eines teilen wir auch heutzutage noch gerne. Leid, Sorgen und Schulden. Denn wie heißt es ja so schön: „Geteiltes Leid, ist halbes Leid!" Eine der wenigen Situationen, wo wir auch mal mit weniger zufrieden sind.
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Wir teilen aber auch positives, Liebe Freundschaft und Glück und das Abendmahl.
Beim Abendmahl teilen wir Brot und Wein, im Gedenken an Jesus. Da kommt ja auch keiner und sagt, ich will aber mehr, so ein Schluck genügt nicht, ich bin immer noch durstig. Nein, wir teilen gerne miteinander, geben den anderen gerne etwas ab.
Aber es gibt ja noch vielmehr Wunder in der Bibel

Zum Beispiel die Heilungsgeschichten. Da werden Blind, Lahme und Aussätzige geheilt. Oder bei der Hochzeit zu Kanaan, da hat Jesus Wasser zu Wein verwandelt – auch ein Wunder. Dann haben wir noch das bekannteste und größte Wunder, die Auferstehung. Er war 3 Tage lang tot, dann ist er auferstanden. Wenn das kein Wunder sein soll, weis ich auch nicht.
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3. These: „Wo gibt es denn heute noch Wunder?"
Das mit den Wundergeschichten in der Bibel ist ja alles schön und gut. Doch was
habe ich heute denn davon. Wunder, die gab es zu biblischen Zeiten, heute nicht
mehr.
Da kann ich nur sagen: Pech gehabt! Schade, dass wir zu spät geboren sind um
noch Wunder zu erleben! Leider zu falschen Zeit am falschen Ort!
Schon die einfachen sechs Fragen aus der Sesamstraße (Wer, Wie, Was, Wieso,
Weshalb, Warum?) entlarven den Glauben an heutige Wunder. Beispiel gefällig?
Wer lässt ein Wunder geschehen, wenn ich heute krank und hilflos bin?
Wie lange müssen wir noch auf ein Wunder warten, dass den Hunger in der Welt
besiegt?
Was muss noch geschehen, bis ein Wunder unsere Umweltzerstörungen stoppt?
Wieso passiert kein Wunder und finde eine neue Stelle, die mich aus der
Arbeitslosigkeit herausholt?
Weshalb bleibt das Wunder aus, wenn ich tagtäglich die Kriegsbilder und das Leid
der Menschen im Fernsehen anschaue?
Warum geschieht heute kein Wunder, welches die Ungerechtigkeiten in der Welt
auslöscht?
Was nutzt uns also der Blick in die Vergangenheit, in ein besseres gestern? Macht der nicht alles noch schlimmer und unerträglicher? Jesus müsste heute und jetzt hier sein und seine Wunder vollbringen. Heute brauchten wir ein Wunder! Aber die gibt es heute einfach nicht mehr!
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Wer sagt denn, das es keine Wunder mehr gibt? Es kommt auch darauf an was man als Wunder ansieht. Außerdem benutzt auch du das Wort „Wunder“ öfters.
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Ach ja? Wann denn?
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Du sagst doch z. B. wunderbar, wunderschön, oder wundervoll. Da steckt überall das Wort Wunder drin. Es ist so schön, oder so toll, dass wir es nicht anders als mit einem Wunder beschreiben können. Das Wunder des Lebens, das Wunder der Geburt. Jeder der Kinder hat kennt dieses Wunder. Es lässt sich schwer anders beschreiben, auch wenn der Begriff schon etwas abgenutzt ist.
Oft sind es auch die kleinen Dinge, die uns staunen lassen. Ein Sonnenuntergang, ein Lied, ein Lächeln oder – was du besonders gut verstehen müsstest – ein wunderbares Essen.
Natürlich sind sie logisch betrachtet kein Wunder, sondern erklärbar. Aber nicht ganz. Was macht ein Essen denn so wundervoll? Nur die Kochkunst? Nein, wir müssen auch in der richtigen Stimmung sein, und das Ambiente und die Menschen um uns rum müssen stimmen, um das Essen genießen zu können, sonst wird das Essen zur bloßen Nahrungsaufnahme. Man muss sich darauf einlassen können. So wie die Menschen damals sich darauf eingelassen haben zu teilen. Die Stimmung war gut und keiner wollte wahrscheinlich jetzt wegen des Essens nach Hause gehen. So geschah das Wunder, 5 Brote und 2 Fische und alle wurden satt.
In diesem Wunder liegt nämlich auch eine herrliche Verheißung. Jesus selbst gibt uns das Brot, mit dem wir andere speisen sollen. Es wird uns ein Leben lang nicht ausgehen, so dass wir von der Liebe und Fürsorge unseres Herrn reichlich geben können. Und wir werden von allem, was wir austeilen noch genug für uns selbst haben, da müssen wir keine Sorge haben.
Ob die Menschen dadurch zum Glauben gekommen sind, wird nicht erzählt. Aber dieses Wunder sorgte dafür, dass die Menschen eine ganzheitliche Gemeinschaft, eine Gemeinde waren. Eine Gemeinde, wie auch wir heute, die auf Gottes Wort hört und miteinander seine Gaben teilt.


Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserm Herrn.
Amen

Liturgie

17.6.07 2. Sonntag nach Trinitatis

Orgelvorspiel

Begrüßung

Lied EG 168 Du hast uns Herr gerufen

Votum – Gemeinde: „Amen“

Psalm 36 EG 719.
Kommt, lasst uns den Herrn anbeten! - Gemeinde: „Ehre sei dem Vater… “

Sündenbekenntnis (Kyrie)
Herr, erbarme dich! - Gemeinde: „ Herr erbarme dich ...“

Gnadenverkündigung (Gloria)
Lobsinget dem Herrn, erhebt seinen Namen! - Gemeinde „Ehre sei Gott“

Der Herr sei mit euch - Gemeinde „und mit deinem Geist“

Sammlungsgebet (Kollektengebet)
Himmlischer Vater, ich bitte dich um
Hilfe,
Meine Gedanken am heutigen Tage zu leiten. Durchdringe mich mit Deiner Kraft, damit alle Belastungen der Nacht in Liebe gelöst und verarbeitet werden. Schenke mir Lachen, Freude und Mitgefühl, während ich den neuen Tag durchschreite.
Lasse mich in allen Dingen deine Nähe sehen,
Dass ich mit jedem Atemzug deinen Segen empfange
Und dich in jedem Ton vernehme.
Umgib mich, vom Morgen bis zum Abend. Stehe mir bei, die Aufgaben des Tages gut zu bewältigen.

Amen - Gemeinde „Amen“

Schriftlesung
Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! Gemeinde „halleluja“

Glaubensbekenntnis

Lied: EG 250 Ich lobe dich von ganzer

Predigt

Lied: EG 638 Ich lobe meinen Gott

Fürbitten
Stilles Gebet

Vater unser

Abkündigungen

Lied: EG171 Bewahre uns Gott

Segen
Amen - Gemeinde „Amen“

Orgelnachspiel
Predigt zu Jesaja 55,1-5 17.6. 07

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Amen

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und eßt! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! 2Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben. 3Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen, euch die beständigen Gnaden Davids zu geben. 4Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt, zum Fürsten für sie und zum Gebieter. 5Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen, deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat.

Liebe Gemeinde,
wir alle kennen Marktschreier, die ihre Ware mit tollen Sprüchen lautstark anbieten. Wir begegnen ihnen mit Misstrauen. Denn das, was sie so anpreisen kann ja nichts vernünftiges sein, sonst müssten sie es nicht so billig verkaufen und nicht so lautstark dafür werben. So ähnlich wie den Marktschreiern, ist es wohl auch dem Propheten Jesaja ergangen. Große Teile des Volkes Israel mussten fern der Heimat in Babylon im Exil leben. Jerusalem war zerstört. Die Deportierten waren voller Trauer, Zweifel und ohne Hoffnung. In dieser Situation kommt der Prophet Jesaja und verkündigt marktschreierisch seinen Glauben und die Worte Gottes. „Kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld.“ ruft er den Menschen zu. Hier gibt es alles was ihr begehrt kostenlos.
Ich kann mir vorstellen, dass die Menschen sehr misstrauisch waren. Das war damals wie heute nicht anders. Etwas was nichts kostet, das kann auch nichts wert sein.
So ein Marktschreier der seine Waren kostenlos abgibt, der sie herschenkt - das kann doch gar nicht sein. Da stimmt doch etwas nicht. Die Sache muss einen Haken haben.
Mit dem „sich beschenken lassen“ haben wir oft ein Problem. Auch ich fühle mich unwohl, wenn ich unerwartet ein großes, teures Geschenk bekomme. Ich frage mich dann, was wohl dahinter steckt. Oft ist es ja auch so, dass wir denken, unser Gegenüber erwartet dann bei nächster Gelegenheit ein gleichwertiges Geschenk. Oder er will mit dem teuren Geschenk angeben. Vielleicht möchte er sich auch ja nur unsere Gunst erkaufen. Doch so ein Geschenk einfach mit Freude anzunehmen fällt uns schwer. Deswegen fiel es auch damals den Menschen schwer, so ein unerwartetes Geschenk von Gott anzunehmen.
Auch heute fällt uns das nicht immer leicht. Was nichts kostet ist auch nichts wert.
Es gibt nichts umsonst, alles hat seinen Preis. Es gibt heute das Sprichwort: „Umsonst ist nur der Tod, und der kostet das Leben.“ Wir denken alles sei mit Geld zu kaufen. Wir umgeben uns – je nach Möglichkeiten – mit Statussymbolen. Wir wollen uns auch mal etwas leisten und gönnen. Schließlich arbeiten wir auch schwer dafür. Ein wenig Luxus, teure Markenkleidung, ein neues großes Auto, der neuste elektronische Schickschnack, eine tolle Reise – all das würde uns glücklich und zufrieden machen, unsere Sehnsüchte stillen, oder? Ist es nicht genau das was wir wollen?
Aber kostet es uns denn wirklich nichts? Ich denke es kostet uns einiges. Kein Geld, nein. Sondern Vertrauen und Überwindung der eigenen Ängste und Zweifel. Freundschaft, Liebe, Zuneigung und Verständnis, das alles kann man nicht mit Geld kaufen. Wir bekommen sie geschenkt und auch wir verschenken Emotionen, menschliche Werte. Was nützt uns aller beruflicher Erfolg, alle materiellen Güter, wenn ich mich nicht angenommen fühle. Wir alle sehnen uns nach Liebe, Glück und Geborgenheit. Danach, dass einer da ist, der uns so annimmt, wie wir sind, mit all unseren Fehler und Schwächen. Jemand der für uns in allen Lebenslagen Verständnis hat, der Leid und Freud mit uns teilt.
Gott macht uns dieses Angebot. Er möchte uns beschenken und unsern Hunger und Durst, unsere Sehnsucht stillen. Einladend und werbend ist die Stimme Jesajas. „Höret und ihr werdet leben“ Er verheißt uns nicht weniger als Segen und ein erfülltes Leben. Doch mit dem Hören ist es so eine Sache. Wirklich Zuhören verlangt ganze Konzentration. Wie oft hören wir nur mit halben Ohr hin – es wird schon nicht so wichtig sein. Immer auf Gottes Wort hören, eine schwierige Angelegenheit. Selbst wenn ich es mir für den Tag fest vornehme. Schnell gewinnt der Alltag die Oberhand. Stress, Auseinandersetzungen mit anderen Menschen, Sorgen aber auch Freude und Glück lassen die Worte Gottes in den Hintergrund treten. Trotz allem Alltag sollten wir es wenigstens immer wieder versuchen. Versuchen Gottes Wort zu hören und auch andere Menschen zu hören.

„Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen“ Gott bietet uns seine verlässliche und beständige Treue und Gemeinschaft an, eine Heimat. Menschliche Gemeinschaft kann zerbrechen, doch die Gemeinschaft mit Gott bleibt ewig bestehen – wenn wir das wollen, und uns darauf einlassen. Gott hat mit uns Menschen einen Gnadenbund geschlossen. Er schenkt uns die ganze Fülle des Lebens, bei und mit ihm, ohne dass wir etwas dafür tun müssten. Wir müssen es nur wollen, uns darauf einlassen. Vertrauen haben.
Lasst uns dieser freundlichen Einladung folgen! Wohlan alle, die ihr durstig seid nach Leben und hungrig nach Heimat, kommt her, hört doch auf mich. Das wird euch gut tun und ihr werdet euch an der Fülle des Lebens erfreuen, jetzt und ewig. Hört doch auf mich und kommt zu mir!

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserm Herrn.
Amen
Gottesdienst 22.4.07 2. Sonntag nach Ostern

Orgelvorspiel

Begrüßung

Lied „Morgenlicht leuchtet“ EG 455

Votum – Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes; Amen - Gemeinde: „Amen“

Psalm 23
Kommt, lasst uns den Herrn anbeten! - Gemeinde: „Ehre sei dem Vater… “

Sündenbekenntnis (Kyrie)
Herr Jesus Christus,
du bist für uns am Kreuz gestorben, dass wir mit dir leben.
Wir bekennen dir, dass wir dir diese Liebe zu wenig gedankt haben.
Du hast uns gerufen, und wir haben nicht auf dich gehört.
Deine Herrlichkeit ist erschienen, und wir sind blind gewesen. Du hast deine Hand nach uns ausgestreckt, und wir sind davor zurückgewichen.
Statt dir zu gehorchen haben wir gefragt, was es uns nützt.
Wir haben viel empfangen und wenig gedankt.
Herr, vergib uns, und wandle unsere Herzen durch die Macht deiner Liebe.
Herr, erbarme dich! - Gemeinde: „ Herr erbarme dich ...“

Gnadenverkündigung (Gloria)
Herr Jesus Christus,
du bist der gute Hirte.
Du lässt dein Leben für die Schafe.
Du sammelst uns zu deiner Herde.
Gott hat sich über uns erbarmt.
Er hat seinen Sohn für uns in den Tod gegeben und uns um seinetwillen verziehen.
Lobsinget dem Herrn, erhebt seinen Namen! - Gemeinde „Ehre sei Gott“

Der Herr sei mit euch - Gemeinde „und mit deinem Geist“

Sammlungsgebet (Kollektengebet)
Lasst uns beten
Gott, Beschützer allen Lebens,
du wachst als Hirte über deine Schöpfung. Alles Lebendige ist in deiner Hand, auch uns kennst und bewahrst du. Du hast deinen Sohn zum Licht der Welt gemacht. Wir bitten dich, erfülle den ganzen Erdkreis mit seinem Glanz.
Lass uns eintreten in deinen Frieden; nichts soll uns mangeln.
Darum bitten wir dich im Namen Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit.
Amen - Gemeinde „Amen“

Schriftlesung (1. Petrus2, 21 - 25)
Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! Gemeinde „halleluja“

Glaubensbekenntnis

Lied: „Der Herr ist mein getreuer Hirt“ EG 274 Klingelbeutel

Predigt

Lied: „Auf der Spur des Hirten“ EG 616

Fürbitten
Lasst uns beten:
Wir danken dir himmlischer Vater, für alles was du uns täglich schenkst.
Für alles, was wir zum Leben brauchen. Du bist unser Schöpfer und Beschützer. Du hast uns gemacht, zu deinem Volk und zu deinen Schafen auf deiner Weide. Auf dich trauen wir.
Herr unser Gott, du Anfang unserer Geschichte, du Ziel unserer Wege,
wir bitten dich, lass die Kirchen in der Welt lebendige Gemeinschaften sein, in denen du selbst zu Wort kommst und jeder gehört wird.
Wir bitten dich um das Wachstum des Friedens, und um das Ende sinnloser Gewalt. Fall denen in den Arm, die auf Menschen einschlagen und gib denen Weisheit und Weitsicht, die Macht verwalten.
Wir bitten dich, lass uns nicht achtlos aneinander vorbei leben, sondern vielmehr aufmerksam, behutsam und geduldig miteinander umgehen. Wir kommen zu dir in Gedanken an Menschen mit denen wir verbunden sind
Wir beten in der Stille ...
Stilles Gebet
Wir danken dir, dass du unsere Gebete hörst. Amen

Vater unser

Abkündigungen Schlusslied ansagen

Lied: „Bewahre uns Gott“ EG 171

Segen
Amen - Gemeinde „Amen“

Orgelnachspiel

Verabschiedung
Ablauf am 11.3.07 3. Sonntag in der Passionszeit - Okuli


Kinderchor

Begrüßung
Ich möchte sie alle - Große und Kleine - herzlich willkommen heißen zu unserem Familien­gottesdienst mit Taufen unter Mitwirkung des Kinderchors, in dem ein ganz kleines Ding eine große Rolle spielen wird: ein Weizenkorn!
Es soll uns helfen, dem Geheimnis von Passion und Ostern auf die Spur zu kommen. Es soll uns erfahrbar machen, wie aus dem Sterben neues Leben entstehen kann.
Vorstellung der Tauffamilie

Votum – Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes; Amen - Gemeinde: „Amen“

Psalm
(Lied 579 mit Kehrvers für Gemeinde)
Kommt, lasst uns den Herrn anbeten! - Gemeinde: „Ehre sei dem Vater… “

Sammlungsgebet (Kollektengebet)

Lied: „Lasst uns miteinander“ EG 607 als Kanon

Sündenbekenntnis (Kyrie)
Herr, erbarme dich! - Gemeinde: „ Herr erbarme dich ...“

Gnadenverkündigung (Gloria)
Lobsinget dem Herrn, erhebt seinen heiligen Namen! - Gemeinde „Ehre sei Gott“

Der Herr sei mit euch - Gemeinde „und mit deinem Geist“

Gebet - Gemeinde „Amen“

Schriftlesung
Johannes 12,23 - 26
Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Amen! Gemeinde „Amen“ 3x

Kinderchor (Schritte wagen)

Glaubensbekenntnis
Taufe (zur freien Gestaltung)

Lied: „Ich bin getauft auf deinen Namen“ EG 200 Klingelbeutel

Predigt

Lied: „Korn, das in die Erde“ EG 98

Dankgebet
Gott, guter Vater, ich will dir danken,
weil wir immer genügend zu Essen und zu Trinken haben.
Jeden Tag werden wir satt.
Ich freue mich, weil du, lieber Gott, die Welt so schön gemacht hast.
Danke für die vielen Tiere, Blumen und Bäume.
Danke für das Wasser, die Sonne und die Sterne.
Danke für alles, was du Gutes für uns gemacht hast.

Fürbitten
Wir beten in der Stille ...
Stilles Gebet
Fürbitten für Verstorbene und Täufling

Vater Unser

Abkündigungen Schlusslied ansagen

Lied: „Ich lobe meinen Gott“ EG 638

Segen
Gottes Geist wirke stets in uns,
dass Glaube, Liebe und Hoffnung wachsen und Frucht bringen.
Dein sind wir im Licht und im Dunkel.
So segne dich der Herr, unser gütiger Gott. Amen - Gemeinde „Amen“

Orgelnachspiel

Verabschiedung
Predigt 11.3.07 Familiengottesdienst

Wir haben hier ein kleines Weizenkorn. Ich lege das Weizenkorn behutsam in die Hand. Das Weizenkorn liegt in meiner Hand wie in einer Schale. Ich schaue mir das kleine Korn genau an. Es ist ein braunes Korn. Es hat eine längliche, runde Form. Die Enden sind spitz. Mit unserem Zeigefinger spüren wir die spitzigen Enden. Ich kann spüren, dass das Korn sehr hart ist.
Es ist ein sehr kleines Korn. Ich muss gut achtgeben, dass es nicht aus
der Hand fällt, denn dieses Korn ist sehr wertvoll.
Ihr fragt euch: „Was soll an diesem harten, winzigen und spitzen Korn
wertvoll sein?“
Nun, es ist kaum zu glauben, aber in diesem kleinen Korn steckt neues Leben. In diesem unscheinbaren Korn liegt eine große Kraft verborgen.
Das Weizenkorn liegt in der Erde. Um es herum ist es dunkel, dunkel wie in einer tiefschwarzen Nacht. Und nicht nur um das kleine Korn herum ist es dunkel, sondern sogar in ihm drinnen ist es ganz finster. In Finsternis und Nacht wohnt auch die Angst, und wenn die Angst einen Menschen ergreift, so vertreibt sie alle Helligkeit und alle Freude.
So wie dem kleinen Weizenkorn erging es auch Je­sus, von dem ich nun erzählen möchte.
Etwa drei Jahre war er von Ort zu Ort gezogen, und überall hat er den Men­schen von Gott erzählt. »Gott«, hat Jesus gesagt, »ist mein Vater im Himmel. Er hat alle Menschen lieb, die Großen und vor allem die Kinder. Und das sollt ihr spüren, wenn ihr mir begegnet.« So war es dann auch. Viele Men­schen, die vorher krank oder traurig waren oder die sonst niemand liebhatte, wurden durch Jesus ihres Lebens wieder froh und bekamen neuen Mut. Jesus wusste aber auch, dass Gott noch etwas Besonderes, etwas ganz Schwe­res von ihm erwartete: Er sollte aus Liebe zu den Menschen sein eigenes Le­ben hergeben!
Und dann kam jener Abend. Jesus hatte zusammen mit seinen Freunden ge­gessen, wie schon so oft. Aber diesmal war alles anders. Von Abschiedneh­men hatte Jesus gesprochen und dass er bald sterben müsste. Alle waren ganz bedrückt und still. Als Jesus nach dem Essen aufstand und in die Nacht hin­ausging, folgten ihm seine Freunde schweigend. Draußen vor dem Stadttor kamen sie zu einem dunklen Garten. »Ich gehe da hinein, um in der Stille zu beten«, sagte Jesus. »Wartet hier auf mich!«
Unter einem Baum kniete er nieder. Er war ganz allein. Dunkel war es um ihn herum. Jesus hatte Angst, und sein Herz war voller Traurigkeit. Er wusste, dass sein Tod nahe bevorstand. Lange betete er zu seinem Vater im Him­mel. Immer wieder bat er darum, ihn doch zu verschonen. »Aber dein Wille, Vater, soll geschehen«, sagte Jesus. Nun war er bereit, den Weg, der vor ihm lag, bis zum bitteren Ende zu gehen. Er wusste, Gott würde ihn begleiten. Sein Vater im Himmel würde ihn nicht alleinlassen. Jetzt war Jesus getröstet. Er hatte keine Angst mehr vor dem, was ihn erwartete. Fast musste er ein we­nig lächeln, als er an die Geschichte vom Weizenkorn dachte, die er seinen Freunden erzählt hatte. Ja, auch für das Weizenkorn war die dunkle, schwere Erde nicht das Letzte, und wie das Weizenkorn würde auch er selbst verwan­delt werden.
Und wie ging es mit Jesus weiter? Nach seinem Tod hatte man ihn in ein Grab gelegt. Mit einem großen Stein war das Grab verschlossen worden. Es war früh am Morgen, als drei Frauen zum Grab kamen, um den Leichnam Jesu noch einmal mit duftender Salbe einzureiben. Doch was war das? Der große Stein war weg, und das Grab war leer. Nein, nicht leer! Ein Engel, ein Bote Gottes in leuchtend weißem Ge­wand, saß am Grab und sagte zu den Frauen: »Jesus lebt! Der Tod hat ihn nicht festhalten können. Gott hat ihm neues Leben geschenkt!« Ganz er­schrocken waren die Frauen. Sie wussten nicht, ob sie lachen oder weinen sollten. Dann aber liefen sie so schnell sie konnten zu den Freunden von Je­sus, um ihnen alles zu erzählen.
Aus unendlicher Liebe zu den Menschen hatte Jesus sein Leben hergegeben. »Mit Liebe kommt man nicht weit. Da seht ihr's ja!«, hatten manche spöt­tisch gesagt. Doch diese Liebe endete nicht in der Dunkelheit des Todes. Nein, in ihr erschien das Licht der neuen Welt Gottes.
Mit der Geschichte vom Weizenkorn, das erst in der dunklen Erde sterben muss, damit eine neue Ähre ans Licht kommen kann, wollte Jesus seine Freunde ermutigen. Und oft, wenn sie später einmal Angst hatten, dachten sie an diese Geschichte, und sie spürten: Die Hoffnung wächst!
Was ist das für eine Geschichte, die einem soviel Hoffnung gibt?
Ich möchte eine Geschichte von Jesus erzählen:
Jesus ging mit seinen Freunden an einem Weizenfeld vorbei. Das Weizenfeld leuchtete goldgelb. Die reifen Ähren wogen sich im Wind hin und her. Jesus blieb stehen. Er pflückte eine Ähre und nahm ein kleines Korn heraus. Er schaute das Korn genau an. Jesus sagte zu seinen Freunden: „Seht wie klein dieses Korn ist. Für sich allein ist dieses Korn hart und verschlossen. Wenn es nicht in die Erde fällt, bringt es keine Frucht. Das Korn muss in die dunkle Erde fallen und sterben, dann kann ein neuer Halm und eine Ähre daraus wachsen.“
Dann sagt Jesus noch: „So ist es auch mit mir. Auch ich werde sterben, damit ihr Leben habt. Ich werde sterben und neue Frucht bringen. Ich werde euch Liebe schenken, ich werde euch neues Leben schenken.“

Dieses Wunder, dass das Leben und die Liebe über den Tod hinaus wachsen, triumphieren, feiern wir an Ostern. Doch noch sind wir in der Passionszeit, in der Zeit des Leidens, der Ängste und Zweifel. Aber wir sollten Vertrauen und Hoffnung haben, so wie auch Jesus in seinen dunkelsten Stunden. Auf jede Nacht folgt ein Tag. Jesus überwindet den Tod und schenkt uns neues Leben, Hoffnung und Liebe.

Legt man dieses winzige Korn hier in die feuchte, dunkle Erde, wird die harte Schale weich. Ein paar Wochen später ist die dunkle Erde nicht mehr das Einzige, was das Weizenkorn umgibt. Das Korn beginnt zu keimen. Wurzeln graben sich tief in den Boden. Ein frischer grüner Halm wächst aus der Erde. Eine zarte Pflanze ist es inzwischen geworden. Ja, die dunkle Erde ist noch da, ohne sie gäbe es kein Wachstum für das kleine Korn. Aber nun hat es die Erde durchstoßen und wächst dem Licht entgegen. Groß und hell ist sie aufge­gangen: die Sonne, das Licht des neuen Tages; für den Weizenhalm das Licht einer neuen Welt. Oben auf dem Halm wächst eine Ähre. In dieser Ähre stecken viele neue Weizenkörner.

Ja, es ist wirklich ein Wunder, dass in so Kleinem so Großes verborgen liegt.


Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserm Herrn.
Amen
Liturgie 28.1.07 letzter Sonntag nach Epiphanias

Begrüßung

Orgelvorspiel

Lied „Du Morgenstern, du Licht vom Licht“ EG 74

Votum – Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes; Amen - Gemeinde: „Amen“

Psalm 27 EG 714
Kommt, lasst uns anbeten! - Gemeinde: „Ehre sei dem Vater… “

Sündenbekenntnis (Kyrie)
Wir sind hier um gemeinsam Gott anzurufen, auf sein Wort zu hören. In seiner Gegenwart dürfen wir loslassen unsere Sorgen und Ängste, all unsere Schuld. Er lässt uns nicht los, er steht uns bei. Vor ihm breiten wir aus, was uns bedrückt und beschämt.
Gott, vergib uns unsere Schuld und wandle unsere Herzen durch die Macht deiner Liebe.
Herr, erbarme dich! - Gemeinde: „ Herr erbarme dich ...“

Gnadenverkündigung (Gloria)
Der allmächtige Gott hat sich unser erbarmt und vergibt uns durch Jesus Christus unsere Schuld.
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
Lobsinget dem Herrn, erhebt seinen Namen! - Gemeinde „Ehre sei Gott“

Der Herr sei mit euch - Gemeinde „und mit deinem Geist“

Sammlungsgebet (Kollektengebet)
Lasst uns beten
Herr des Himmels und der Erde, nehme von uns alle Unruhe und Zweifel. Lass uns nicht immer auf was Neues, etwas Besseres warten. Sondern stärke unseren Glauben und unser Vertrauen. Du bist das Licht in unserer Dunkelheit und erhellst uns mit deiner göttlichen Liebe unseren Weg.
Darum kommen wir zu dir. Bei dir können wir zur Ruhe kommen
Herr, du bist Anfang und Ende der Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen - Gemeinde „Amen“

Schriftlesung (2. Mose 3,1-10)
Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! Gemeinde „halleluja“

Glaubensbekenntnis

Lied: „Herr Christ, der einig Gotts Sohn“ EG 67 1-5

Predigt

Lied: „Ein Licht geht uns auf“ EG 557

Fürbitten
Lasst uns beten:
Gott, du bist das Licht der Welt. Du bist wie die Sonne am Morgen, die das Dunkel der Nacht verdrängt. Gott du bist unser Retter, du schaffst, erhältst und vollendest alles durch dein Wort. Gott du bist unser Beistand in allen Ängsten und Nöten. Dafür danken wir.
Herr, wir bitten für die Welt, für all die Menschen, die Hunger haben oder kein Dach über dem Kopf. Menschen die der Verfolgung oder dem Krieg ausgesetzt sind, deren Leid uns hilflos und sprachlos macht.
Herr, wir bitten für die kleine Welt um uns herum, für unsere Familien und Freunde, für die Menschen, mit denen wir es täglich zu tun haben.
Wir bitten auch für uns selbst, gib uns Klarheit in unseren Gedanken und Kraft in unseren Taten, damit wir sie zum Wohl aller einsetzen.
Wir bringen in der Stille alles vor dich, worum wir dich um deine Hilfe bitten
Stilles Gebet
Wir danken dir, dass du unsere Gebete hörst. Amen

Vater unser

Abkündigungen Schlusslied ansagen

Lied: „Herr, wir bitten, komm und segne uns“ EG 590

Segen
Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Amen - Gemeinde „Amen“

Orgelnachspiel

Verabschiedung

Predigten 5. Reihe

Predigt letzter Sonntag nach Epiphanias 28.1.07



Liebe Gemeinde,
Weihnachten und Karfreitag – wie bringen wir das zusammen? Das eine ein Fest der Freude, das Andere voller Trauer. Um diese zwei so verschiedenen Aspekte des Lebens geht es heute in dem Predigttext, der im Evangelium bei Johannes zu finden ist.
Da antwortete ihm das Volk: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt; wieso sagst du dann: Der Menschensohn muss erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet. Das redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen. Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen tat, glaubten sie doch nicht an ihn, damit erfüllt werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte (Jesaja 53,1): „Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?" Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja hat wiederum gesagt (Jesaja 6,9- 10): „Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen helfe." Das hat Jesaja gesagt, weil er seine Herrlichkeit sah und redete von ihm.

Es geht um ein Gespräch zwischen Jesus und einigen Menschen,
Jesus spricht davon, dass der Menschensohn erhöht werden wird. Erhöht: das klingt ja eigentlich wie eine Auszeichnung oder Beförderung, wie wenn er auf ein Podest käme und über allen Menschen stehen würde. Wir heute denken bei Menschensohn an Jesus selbst und natürlich sofort an die Himmelfahrt: "sitzend zur Rechten Gottes" - darauf könnte sich die Aussage beziehen. Aber nein, Jesus spricht hier von seinem bevorstehenden Tod. Sein Tod am Kreuz, durch den er zum Vater auffährt, ist gemeint wenn hier von Erhöhung die Rede ist.
Für Jesus ist sein Tod ebenso wie sein Leben der Weg zum Vater, zu Gott.Das haben die Menschen damals freilich nicht zusammengebracht mit ihrer Erwartung von dem versprochenen Retter. Denn in den Schriften heißt es von diesem Retter, dass er für immer bleiben soll, oder jedenfalls mindestens 1000 Jahre. Wie kann Jesus aber dann davon reden, dass der Menschensohn erhöht werden muss - also von ihnen weggehen wird? Wer ist überhaupt dieser Menschensohn? Spricht Jesus hier von sich selbst, oder meint er jemand ganz anderen? Das ist es, was die Menschen gerne von ihm wissen möchten. Sie möchten Klarheit darüber, ob Jesus wirklich der ist, den sie erwarten.Doch Jesus gibt ihnen keine klare Antwort, sondern drückt sich sehr geheimnisvoll aus. Er spricht von einem Licht, das nur noch eine Weile da ist und das man deshalb jetzt unbedingt nutzen soll. Man soll jetzt seinen Weg gehen, damit man nicht in die Dunkelheit hinaus muss und sich womöglich verirrt.
Wenn man das tut, so wird man im Licht leben, also immer Licht haben - obwohl das ja eigentlich der Aussage widerspricht, dass das Licht bald weg ist. Es scheint also doch eine Möglichkeit zu geben, sich das Licht zu erhalten. Wenn man ihm jetzt folgt, dann wird es einem auch später nicht verloren gehen. Man wird es haben, selbst dann, wenn es nicht mehr da ist.
Natürlich ahnen wir längst, dass Jesus sich selbst gemeint hat mit diesem Licht. "Ich bin das Licht der Welt", sagt er an anderer Stelle, "wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben."
Aber dieses Licht wird eben nicht immer da sein. Es ist klar, worauf er hier anspielt: auf sein bevorstehendes Leiden und Sterben, von dem die meisten Menschen damals noch nichts wissen konnten, aber auch nichts wissen wollten. Wir hören diesen Text ja am Übergang zwischen dem Ende der Epiphaniaszeit, in der es um die Erscheinung des Lichtes in Jesus Christus geht, und der kommenden Passionszeit, die uns daran erinnern wird, dass der Weg Jesu ans Kreuz führt.

Die Menschen damals dachten, dass Jesus immer bei ihnen bleiben würde. Sie hatten den verständlichen Wunsch, dass das Licht, das ihnen mit Jesus aufgegangen ist, immer leuchten möge. Vielleicht ist er so schnell verschwunden nach diesem Gespräch, um denen, die es nicht wahrhaben wollten, deutlich zu machen: ich werde nur noch eine begrenzte Zeit bei euch sein. Darum nutzt diese kostbare Zeit. Glaubt an das Licht und folgt dem Licht, solange es da ist. Sonst kann es irgendwann auf einmal zu spät sein - und ihr steht plötzlich im Dunkeln.Glaubt an das Licht, solange ihr es habt! Sein Hinweis, dass dieses Licht einmal nicht mehr da sein wird, soll uns bewusst machen: Leben gibt es nur jetzt und heute. Keinen Augenblick dürfen wir versäumen. Wir sollen das Licht, das jetzt noch da ist, wahrnehmen und ihm folgen. " Darum glaubt an das Licht, damit ihr Kinder des Lichtes werdet."
Wie entscheidet man sich für das Licht? Wer Jesus nachfolgt, entdeckt die Kostbarkeit jeden Augenblicks, den wir bewusst leben, gerade im Wissen um die Vergänglichkeit. Wer Jesus nachfolgt, behält und findet das Licht gerade auch in Zeiten des Leidens und der Dunkelheit. Das ist die Verheißung unseres Textes.

Jesus ist am Kreuz gestorben und ins Grab gelegt worden ­ und er ist auferstanden und aufgefahren zum Vater. Jesus ist in seinem irdischen Leben ein Licht für viele Menschen, und spricht davon, dass er für immer Licht der Welt sein will. Durch seine Auferstehung wird er zum ewigen Licht. Nach seiner Kreuzigung herrscht Trauer und Düsternis, doch er überwindet den Tod und erhellt uns mit seinem göttlichen Licht die Dunkelheit. Er schenkt uns von neuem Hoffnung und Liebe. Damit wird klar, das Licht überwindet jede Dunkelheit.
Jesus ermutigt uns an das Licht zu glauben und es anzunehmen, auch gerade dann, wenn alles um uns düster und sinnlos ist. Natürlich ist das nicht immer einfach, doch wenn wir es nicht wenigstens versuchen, können wir uns in der Dunkelheit verlieren.

Wenn wir das Osterlicht, oder auf dem Altar die Kerzen anzünden, dann verkünden wir bildhaft dieses Licht, das er für uns ist. Lassen wir es in unser Leben leuchten, nehmen wir es mit in unseren Alltag, damit es unsere Herzen erhelle.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserm Herrn.
Amen
Ablauf am 14.1.07 2. Sonntag nach Epiphanias

Begrüßung

Orgelvorspiel

Lied „In dir ist Freude“ EG 398

Votum – Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes; Amen - Gemeinde: „Amen“

Psalm 100
Kommt, lasst uns anbeten! - Gemeinde: „Ehre sei dem Vater… “

Sündenbekenntnis (Kyrie)
Herr, Jesus Christus, nach dir suchen wir, jeder auf seine Weise. Dich zu finden, danach streben wir, auch wenn wir manchmal vom Weg abirren. Wenn du uns nicht immer wieder zu dir ziehst, dann verfehlen wir dich. Darum bitten wir dich: Gib uns nicht auf, komm uns immer wieder nah, halte uns an deiner Hand und führe uns, dass wir das Ziel nicht verfehlen.
Herr, erbarme dich! - Gemeinde: „ Herr erbarme dich ...“

Gnadenverkündigung (Gloria)
Gott hat sich in Jesus Christus auf uns eingelassen. Er will es mit uns als Menschen zu tun haben, mit all unseren Schwächen und Stärken. Er will uns mit seinem Wort und durch das Beispiel seines Sohnes leiten. Damit gibt er uns Hoffnung. Unsere Kraft kommt von ihm. Seine Nähe ist unser Ziel. Wie wunderbar ist Gott!
Lobsinget dem Herrn, erhebt seinen Namen! - Gemeinde „Ehre sei Gott“

Der Herr sei mit euch - Gemeinde „und mit deinem Geist“

Sammlungsgebet (Kollektengebet)
Lasst uns beten
Himmlischer Vater, wir bitten dich heute, dass wir voll Vertrauen in deine Liebe zuversichtlich und fröhlich den Weg durch unser Leben gehen, den du für uns bestimmt hast. Wir bitten dich, dass wir Zeit haben auf diesem Weg, und die nötige Kraft, dass wir unseren Mitmenschen dienen können und ihnen beistehen in allem, was ihnen schwer ist und Sorgen bereitet. So wollen wir uns deiner Liebe würdig erweisen und gern zurückschenken, was du uns gegeben hast durch unseren Herrn Jesus Christus.
Amen - Gemeinde „Amen“

Schriftlesung (Joh. 2, 1- 11)
Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! Gemeinde „halleluja“

Glaubensbekenntnis

Lied: „Ich lobe meinen Gott“ EG 638

Predigt

Lied: „Jesus ist kommen“ EG 66 1+2 und 8+9

Fürbitten
Lasst uns beten:
Herr, unser Gott, wir wissen es: Unser Leben ist kein ewiges Fest. Es gibt auch sehr schwere, dunkle Stunden. Tage, an denen wir nicht mehr aus noch ein wissen. Wochen ohne Hoffnung und voller Zweifel. Zeiten, in denen uns der Glaube und das Vertrauen nicht leicht fallen. Hinter allem aber steht deine Zusage: Ich will euch tragen und halten. Ihr geht nicht verloren.
Wir bitten dich heute um Zuversicht, wir bitten dich, dass wir durchhalten, wenn wir auf steinigen Wegen gehen müssen, und um das unbeirrbare Vertrauen, dass es immer wieder in unserem Leben für uns hell wird. Gib uns die nötige Kraft, nicht nur an uns selbst zu denken, sondern andere Menschen mit ihrem Kummer, ihren Ängsten, Wünschen und Hoffnungen mit hineinzunehmen in unsere Fürsorge, unsere Teilnahme und unser Gebet.
Wir beten in der Stille ...
Stilles Gebet
Wir danken dir, dass du unsere Gebete hörst. Amen

Vater Unser

Abkündigungen Schlusslied ansagen

Lied: „Ein Licht geht uns auf“ EG 557

Segen
Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Amen - Gemeinde „Amen“

Orgelnachspiel

Verabschiedung