Gottesdienstablauf am Sonntag, 14.12.2008
¤ 3. Adventssonntag ¤


Orgelvorspiel -- Kirchenchor
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Wochenspruch & Begrüßung
„Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig!“

Mit dem Wochenspruch des Propheten Jesaja begrüße ich Sie alle ganz herzlich zu unserem Gottesdienst am 3. Advent.

In diesem Gottesdienst wollen wir zur Ruhe kommen, die Hektik hinter uns lassen und bewusst eine Auszeit vom Alltag nehmen. Wir wollen Kraft tanken und unsere Gedanken auf den Advent richten.
Advent – Zeit der Vorfreude und der Erwartung auf das kommende Christfest.
Mit jedem Sonntag an dem wir eine Kerze an Adventskranz entzünden rückt das Weihnachtsfest ein Stück näher. Warm und hell leuchten uns die Kerzen den Weg. Sie wollen uns zum Nachdenken und innehalten einladen.
Und so wollen wir auch hier unsere Kerzen am Adventskranz entzünden. Heute schon die 3. Kerze. Und wir tun dies während unseres ersten Liedes: Passend zu jeder der drei Strophen, wird eine Kerze am Adventskranz entzünden.

Lied Nr. 17, 1-3 (Wir sagen euch an, den lieben Advent)
[Während des Liedes werden die Kerzen am Adventskranz entzündet!]
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Votum
Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gemeinde singt: „Amen.“
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Psalm 24 (Nr.712)
Gemeinsam wollen wir den Psalm 24 beten. Er ist überschrieben mit
Der Herr kommt, stark und mächtig!

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr, stark und mächtig,
der Herr, mächtig im Streit.
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehre.

Kommt, lasst uns den Herrn anbeten!
Gemeinde: „Ehre sei dem Vater… “
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Sündenbekenntnis
Gott, warum verlangst du von uns Menschen, die wir hier auf der Erde leben, so viel? Wir sollen deine Liebe zeigen und als Zweifler deine Ankunft verkünden. Wir machen Fehler und übersehen manches. Wir lassen uns zu vielen kleinen und großen Dummheiten verleiten. Doch nichts davon führt zu dir.
Oder ist dies das Geheimnis des Advents?
Wie in meinem Zweifel Glaube erwächst, wie in meinem Alltag mit seinen Fehlern und Dummheiten, Liebe entsteht und Wunder geschehen?
So bitten wir dich: Vergib uns und schenke uns eine begnadete Adventszeit, in der wir auf dich warten und hoffen.

Herr erbarme dich!

Gemeinde „Herr erbarme dich...“
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Gnadenverkündung
Wir hoffen auf den, der da ist, der da war und der da kommt – auf Jesus Christus, unseren Herrn.
So spricht Christus: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.“ (Joh 12,46)
Wir dürfen gewiss sein, Gott hat sich über uns erbarmt und schenkt uns Vergebung. Lobsinget dem Herr, erhebt seinen Namen!
Gemeinde „Ehre sei Gott in der Höhe...“
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Wechselgruß
Der Herr sei mich euch!
Gemeinde „und mit deinem Geist“
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Gebet

Wieder mal zur Adventszeitkommt aus aller DunkelheitLicht, das uns von Gott gesandt,wahrnehmbar nicht mit Verstand,Licht, das wärmt und Leben gibt,das erhellt und das man liebt.

Wieder mal zur Adventszeitwerden viele Herzen weit,Friedlicher scheint die Welt zu seinIm warmen, flackernden Kerzenschein.

Stille, besinnliche AdventszeitJeder macht sich bereit.In Stille nachdenken, Hände reichen,schöneres gibt es kaum dergleichen.
Dann bist du - von aller Last getrennt –
auf dem Weg hin zum wahren Advent.
Amen.
Gemeinde singt „Amen“


Jan
Schriftlesung
Die Schriftlesung für den heutigen Sonntag stammt vom Propheten Jesaja. Dort steht im 9. Kapitel geschrieben:

1Das Volk das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht; und über die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. 2Du machst des Volkes viel; du machst groß seine Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. 3Denn du hast das Joch ihrer Last und die Rute ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie zur Zeit Midians. 4Denn alle Rüstung derer, die sich mit Ungestüm rüsten, und die blutigen Kleider werden verbrannt und mit Feuer verzehrt werden. 5Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunderbar, Rat, Held, Ewig-Vater Friedefürst; 6auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Stuhl Davids und in seinem Königreich, daß er's zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.

Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte, und ein Licht auf meinem Wege Halleluja!
Gemeinde „Halleluja“
Jan
Glaubensbekenntnis
Wir antworten auf die Worte aus der Heiligen Schrift mit dem Bekenntnis unseres christlichen Glaubens und stehen dazu auf:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Kirchenchor Kollekte
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Predigt Matthäus 11, 2-6 3. Advent 14.12.08

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Amen

Liebe Gemeinde,
in der Adventszeit bereiten wir uns auf die Ankunft des Erlösers, auf die Geburt Jesus Christi, vor. Schon damals gab es jemand, der alles für die Ankunft des Erlösers vorbereitete – Johannes der Täufer. Um ihn geht es in unserem heutigen Predigttext.
Ich lese aus Matthäus 11 die Verse 2 - 6 in der Übersetzung von Jörg Zink: Da hörte Johannes der Täufer im Gefängnis, was Christus tat, und sandte einige seiner Schüler zu ihm mit der Frage: Bist du der, den Gott uns versprochen hat, oder sollen wir weiter warten auf einen anderen? Jesus gab zur Antwort: Geht hin und berichtet Johannes, was ihr hört und was ihr seht: Blinde beginnen zu sehen, Gelähmte gehen auf eigenen Füßen, Aussatzkranke werden heil, und Taube hören, Tote werden lebendig, und die Armen hören die Botschaft, dass Gott sich ihrer annimmt. Und glücklich, ja mehr noch selig ist, wer keinen Anstoß nimmt, wenn er mich, einen einfachen Menschen, sieht, der doch die Herrschaft Gottes verwaltet.

Johannes der Täufer gehört als Wegbereiter Jesu in den Advent. "Es ruft eine Stimme in der Wüste, bereitet dem Herrn den Weg!", so wird er von Jesaja (Jesaja 40, Vers 3) angekündigt. Ein Rufer in der Wüste, ein aktiver Mann, der alles tut, um Gottes Wege vorzubereiten. Er lebte in der Felswüste am Jordan, völlig einzelgängerisch, wüstenhaft, sparsam und bescheiden, streng gegen sich selbst und streng gegen andere. Er kleidete sich in ein Kamelfell und lebte von wildem Heuschrecken und wildem Honig, also dem, was man dort in der Felswüste am Jordan leicht finden konnte. Als ein Prophet hat er Gottes Wort verkündet. "Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!" Das war seine Botschaft. Er stand nicht irgendwo in der Wüste und rief seine Worte in den Wind, nein sein Platz war der Übergang über den Jordan. Die Karawanenstraße aus der Wüste führte nach Jerusalem und genau dort, mitten im Weltgeschehen, an der Straße der Warenströme, stand Johannes im Büßergewand und rief die Menschen zur Buße. Viele haben ihn gehört, waren ganz erschrocken von seiner so deutlichen Botschaft und ließen sich im Jordan zur Vergebung ihrer Sünden taufen. Johannes wusste stets von seiner Aufgabe. "Nach mir wird jemand kommen, der wird euch mit Feuer und dem Heiligen Geist taufen", sagte er den Menschen. "Ich bereite nur dem Herrn den Weg!" Johannes war ein gewaltiger Bußprediger.
Nun ist die Stimme verstummt und Johannes sitzt im Gefängnis. Dabei hat er nur das getan, was Gott von ihm wollte.
Johannes wartet sicherlich gespannt darauf, was nun geschehen wird. Predigen kann er nicht mehr, aber er kann noch hören. Man besucht ihn und erzählt ihm was draußen geschieht. Und? Kommt der Herr nun, wie er es gesagt hat? Kommt er im gewaltigen Zug auf der Heerstraße aus der Wüste über den Jordan? Dem Weg, auf dem bisher alle Eroberer gekommen sind? Johannes hat sicherlich bangen Herzens darauf gewartet und oft gebetet: "Herr, ich habe alles vorbereitet, nun komm du auch, wie du es versprochen hast."Und was geschieht? Er hört von den Taten Jesu. Mit ihm fängt eine neue Zeit an. Jesus predigt das Wort Gottes, er heilt Kranke, Taube hören und Blinde sehen. Sogar Tote werden lebendig. Er isst mit Zöllnern und Sündern. Und die Armen hören die Botschaft, sie sind wichtig und werden geachtet. Sein Erfolg ist groß, nicht nur die Wirkung seiner Worte, sondern alles, seine Taten, sein Auftreten.
Doch alles ist ganz anders, als Johannes das erwartet hat. Johannes verkündete den drohenden Gott, Jesus den freundlichen und erneuernden Gott, der sich finden lässt wie ein Schatz, der das Leben verändert. Johannes forderte von den Menschen Fasten und Buße, Jesus sagte: Mit Gott beginnt ein Fest der Befreiung. Feiert es mit mir. Esst und trinkt mit mir. So entsteht eine neue Gemeinschaft. Auch die Verlorenen und Ausgestoßenen dürfen mitfeiern. Johannes hat den Menschen Angst vor Gottes Strafe eingejagt, und nun kommt so ein sanfter Mann. Kein gewaltiges Heer wälzt sich in Richtung Jerusalem. Ein Mann geht mit seinen Jüngern und einigen Frauen, durch Galiläa und predigt die Botschaft von der Liebe Gottes. Nicht von seinem Zorn, nicht von seinem Gericht, nicht mit Feuer, aber mit Geist.

Johannes musste erfahren, dass Gott andere Wege geht.Zwar hatte Johannes bei der Taufe Jesu selber gehört, wie Gottes Stimme Jesus bestätigte. Doch er war durch Jesu Verhalten unsicher geworden und ließ deshalb fragen: Bist du es der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?Jesu Antwort ist erstaunlich. Er sagt nicht einfach: "Ich bin es." Sondern er überlässt es Johannes die Zeichen der Erfüllung zu erkennen, die vom Propheten Jesaja gegeben wurden. Die Blinden sehen, und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium gepredigt.
Zur Zeit des Johannes sehnen sich die Menschen den kommenden Messias herbei. Jesus wird mit der Frage konfrontiert: "Bist Du es, der da kommen soll?"Heute kommt keiner auf die Idee, nach einem Messias zu fragen. Auf Jesus ruhen höchstens noch die Erwartungen einiger Christen. Für uns heute ist die Frage: "Bist Du es, Jesus?" eine rein persönliche Frage, die zuerst mal mit unserem Glauben zu tun hat."Was erwartet uns?" Diese Frage taucht in Krisenzeiten besonders heftig auf.Auch wir fragen uns, was wir nach der Bankenkrise und der schlechten Wirtschaftslage noch alles zu erwarten haben. "Kehret um", möchte man mit Johannes den korrupten Bankern nahe legen. Vor allem: "Tut Buße". Wir erwarten, dass der Staat die Steuern senkt und dafür sorgt, dass die Menschen mehr Geld in der Tasche haben. Wir erwarten, dass die Länder was für die Bildung tun und mehr Geld für die Schulen ausgeben. Wir erwarten, dass Arme und Arbeitslose nicht in der Gosse landen. Wir erwarten, dass die Politiker für soziale Gerechtigkeit sorgen und das Wohl der Menschen im Blick haben.Alles das haben die Menschen zu Jesu Zeiten, so oder so ähnlich, vom Messias erwartet. Sie haben noch nicht zwischen Politik und Religion unterschieden.Wie antwortet Jesus auf die Anfrage des Täufers? Er sagt nicht: "Ja. Ich bin es". Er sagt: "Seht, was ich mache. Urteilt selbst".
Politiker treten medienwirksam auf. Sie versprechen uns viel, um wieder gewählt zu werden. Sie profilieren sich: Ich bin der und die, im Gegensatz zu dem und der. Jesus ist bescheiden. Er beansprucht nicht, die Wahrheit zu besitzen. Er beansprucht nicht, die Probleme der Welt auf einen Schlag zu lösen. Er sagt, was er macht. Er überlässt es unserem Urteil, für wen wir ihn halten.
Jesus entdeckt die Tiefen unserer menschlichen Seele. Er weiß, welche Ängste wir haben. Er weiß, dass wir uns ständig schuldig fühlen, weil wir Grenzen haben und nicht alles machen können. Weil wir Fehler haben und hier und da versagen. Er nimmt sich unserer Seelen an. Wenn er unsere Körper heilt, bezieht er unser Seelenleben mit ein.

Es wird in der Bibel nicht berichtet, wie Johannes auf diese Antwort Jesu eingegangen ist. Wir können nur für ihn hoffen, dass er der Hoffnung Raum geben konnte und getröstet sterben konnte, als er von Herodes hingerichtet wurde. Das Erstaunliche an unserer Geschichte aus der Bibel heute ist ja: Johannes bleibt im Gefängnis. Jesus befreit ihn nicht. Und er selbst wird ja später getötet. Aber beides widerspricht nicht dem befreienden Gott. Gott zeigt uns Wege in die Zukunft. Gott gibt uns Hoffnung. Aber er nimmt nicht einfach die Probleme weg. Wir werden ermutigt, die Hoffnung nicht zu verlieren. Wir werden ermutigt, uns nicht lähmen zu lassen, sondern uns von der befreienden Kraft Gottes beweglich machen zu lassen und den Weg der Befreiung zu gehen, den Gott für uns ganz persönlich vorgesehen hat.Wir heute sind eingeladen wie Johannes, der Hoffnung Raum zu geben und der befreienden Botschaft. Auch in uns ist etwas von Johannes. Auch wir sind manchmal sehr streng zu uns selbst und zu anderen und erwarten Gott als strengen Richter. Wir sind eingeladen, der Befreiung von Gott her bei uns Raum zu geben. Die Bibel lehrt uns: das befreiende Handeln Gottes ist da. Es bewahrt uns nicht vor allem Unglück und Leid und vor allen Problemen. Aber die befreiende Kraft von Gott her kann tief in unsere Seele wirken. Und das kann sehr erstaunliche Wirkungen haben. Wir können das ganze Jahr Zugang dazu haben. Advent als Vorbereitungszeit lädt uns dazu ein, uns in besonderer Weise zu öffnen. Damit die Hoffnung und Liebe Gottes weitergetragen wird und die Welt ihren Zauber wiedergewinnt. Dann wird das Licht der Befreiung mitten in unserer Dunkelheit leuchten.Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserm Herrn. Amen

Lied Nr. 11, Strophen 1-4 + 10 (Wie soll ich dich empfangen)
Jan
Abkündigungen
Jan
Gebet
Mit dieser Kerze zünde ich ein Licht der Hoffnung an für diese Welt.
[Kerze am Adventskranz anzünden!]
Möge ihr Schein die Dunkelheit dieser Welt und meines Lebens erhellen und den Weg in ein neues Leben weisen.
Möge der Schein Vergangenes beglänzen, die Erinnerung leuchten lassen, den Weg in die Zukunft sichtbar machen und mein Leben in das Geheimnis der Gegenwart Gottes stellen.
Möge die Wärme mich an die Liebe erinnern, die trotz aller Kälte und Einsamkeit in mein Leben gelegt ist.
Mögen die Strahlen mich verbinden mit der Gemeinschaft der Heiligen, mit den Menschen, die mir lieb und wichtig sind.
Möge der Glanz dieses Lichtes die Wahrheit ans Licht bringen, dass Gott als Schöpfer allen Lebens auch ein mir ein Zuhause schenkt und die Ankunft Jesu Christi kurz bevor steht.
Amen.
Jan
Allgemeines Fürbittengebet
Wir wollen Fürbitte halten und stehen dazu auf.

Du Gott allen Trostes, wir danken Dir dass du uns entgegenkommst und uns da suchst, wo wir wirklich sind. Du weißt, wie befrachtet die Adventszeit ist, mit Erinnerungen, Sehnsüchten und auch mit Angst vor Leere und Einsamkeit. Hilf, dass die Botschaft von deinem Kommen unser Herz anrührt. Dass die, die gerade in diesen Tagen traurig sind, getröstet werden. Gib denen, die in dieser Zeit nicht wissen, wohin mit sich, die sich verloren fühlen im Trubel der Stadt und im Geplärr der Weihnachtslieder halt und Geborgenheit in Deiner Liebe finden. Schenke ihnen einen Engel, der ihnen zur Seite steht. Einen Engel der das Licht Deiner Barmherzigkeit in ihr Leben trägt.
Heile uns und unsere Welt durch deine tröstliche Nähe.

Fürbitten für Verstorbene
In unsere Fürbitte schließen wir besonders zwei verstorbene Gemeindemitglieder ein, die in der letzten Woche unter Gottes Wort und Geleitet zu Grabe getragen wurden.
Wir denken an XXX, die im Alter von XXX Jahren starb, und an XXX, der im Alter von XXX Jahren von uns ging. Zu ihrem Gedenken entzünden wir an der Osterkerze ein Licht.
[Nun Kerzen anzünden und weitersprechen!]
Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, soll nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
[Kerzen abstellen auf Altar!]
Unsere Verstorbenen mögen in der Gnade Gottes geborgen sein. Ihrer und ihrer Hinterbliebenen Gedenken wir heute besonders.

Gott, wir wissen weder Tag noch Stunde, wann du kommen wirst zu richten die Lebenden und die Toten. Doch wir wissen, wenn wir leben, so leben wir mit dir; wenn wir sterben, so sterben wir mit dir.
Mögest Du uns, und alle die um XXX und XXX trauern trösten und ihren Schmerz mit dem Mantel Deiner Liebe bedecken. Darauf dürfen wir hoffen, das Du die beiden Entschlafenen bei Dir wohl behütest und sie in Deinem Lichte die Auferstehung sehen. Amen.

Stilles Gebet
Und alles das, was unausgesprochen bleibt und dennoch unsere Herzen bewegt nehmen wir hinein, in ein Stilles Gebet.
Jan
Vater Unser
Guter Gott, wir danken dir. Du bist uns stets nah und erhörst unsere Gebete. Auf dich können wir uns verlassen. Du bist der Fels in der Brandung.
Gemeinsam beten wir das Gebet, dass Du uns geschenkt hast:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Lied Nr. 536 (Singet fröhlich im Advent)



Jan
Verabschiedung & Segen
Ihnen allen wünsche ich einen gesegneten 3. Adventssonntag. Ich hoffe, dass sie ein wenig von der Ruhe und der Besinnlichkeit, - der Vorfreude auf das kommende Chrisfest, die wir heute in diesem Gottesdienst spüren durften, mit nach Hause nehmen werden.

Und so geht in diesen Sonntag und die kommende Woche, in der Gewissheit, dass Gott uns stets begleitet und seine gnädige Hand stets wie einen schützenden Regenbogen über uns hält. Geht mit dem Segen des Herrn:

Sei behütet auf deinem Wege, sei behütet auch mitten in der Nacht. Durch Sonnentage, Wolken, Wind und Regen, hält der Schöpfer über Dir die Wacht. So segne und behüte, dich Gott der Allmächtige, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.
Gemeinde singt: „Amen“

Kirchenchor

Liturgie

Gottesdienstablauf am Sonntag, 24. August 2008
(14. Sonntag nach Trinitatis)

Orgelvorspiel
Wochenspruch & Begrüßung
Lobe den Herrn meine Seele und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat.
Mit dem Wochenspruch aus Psalm 103 begrüße ich Sie alle ganz herzlich zu unserem heutigen Gottesdienst. Schön, das sie da sind. Ganz besonders begrüßen möchte ich heute die Familie Schneider und hier besonderes die kleine ABC, die wir heute in diesem Gottesdienst taufen möchten. Uns allen wünsche ich eine gesegneten Verlauf dieses Gottesdienstes.
Lied Nr. 166, Strophen 1-6 (Tut mir auf die schöne Pforte)
Votum
Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gemeinde singt: „Amen.“
Psalm 34 (Nr.718) im Wechsel miteinander gesprochen!

Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist!
Ich will den Herrn loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.
Meine Seele soll sich rühmen des Herrn, daß es die Elenden hören und sich freuen.
Preiset mit mir den Herrn und laßt uns miteinander seinen Namen erhöhen.
Als ich den Herrn suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.
Die auf ihn sehen werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
Als einer im Elend rief, hörte der Herr und half ihm aus allen seinen Nöten.
Der Engel des Herrn lagert sich um die her, ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.
Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!
Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen', denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.
Reiche müssen darben und hungern; aber die den Herrn suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut.
Wenn die Gerechten schreien, so hört der Herr und errettet sie aus all ihrer Not.
Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagen Gemüt haben.
Der Gerechte muß viel erleiden; aber aus alledem hilft ihm der Herr.
Der Herr erlöst das Leben seiner Knechte; und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld.
Kommt, lasst uns den Herrn anbeten!
Gemeinde: „Ehr sei dem Vater… “
Sündenbekenntnis
Herr, unser Gott, du hast uns so viel gegeben.
Wir haben dir so viel verweigert.
Du bleibst uns treu, jeden Tag auf neue.
Doch wir verlassen dich bei vielen Gelegenheiten.
Wir bitten dich: Vergib uns unsere Schuld.
Herr erbarme dich…
Gemeinde „Herr erbarme dich...“
Gnadenverkündung
Deine Gnade, Herr, währt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Es ist auch heute nicht zu spät, uns an deinen Bund zu halten und deiner Gebote zu gedenken. Du bist der Gott, der neuen Anfang schenkt. Wir sind deine Kinder, die du liebst.
Dafür danken wir dir und preisen dich.
Lobsinget dem Herrn, erhebt seinen Namen!
Gemeinde „Ehre sei Gott in der Höhe...“
Wechselgruß
Der Herr sei mich euch!
Gemeinde „Und mit Deinem Geist“
Gebet
Gott, wir bitten dich: Lass uns deine Nähe spüren, wenn Entscheidung gefragt ist.
Gut oder Böse. Helfen oder Augen schließen. Vergeben oder Vergelten.
Lass uns die richtige Wahl treffen. Du wirst uns auf unserem Weg begleiten. Amen.
Gemeinde singt „Amen“
Schriftlesung
Die Schriftlesung für den heutigen Sonntag stammt aus dem Buch des Evangelisten Lukas. Dort hören wir, wie kalt Menschen bleiben können, wenn ihnen Gottes Heil widerfährt. Aber es ist auch von einem die Rede, der umkehrt und Danke sagt. Lukas berichtet:
11 Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, dass er durch Samarien und Galiläa hin zog. 12 Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne 13 und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser! 14 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein.
15 Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme 16 und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. 17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? 18 Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde? 19 Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.

Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte, und ein Licht auf meinem Wege. Halleluja!
Gemeinde singt „Halleluja“
Tauflied vom Zettel nach der Melodie von Liebster Jesu
Taufteil
Lied vor der Predigt
Predigt
Lied nach der Predigt
Abkündigungen
Und nun wollen wir still werden, zur Ruhe kommen und Beten.
Gebet
Guter Gott, du lässt uns nicht allein: Du wirbst um uns, wenn wir uns scheuen, dir zu folgen. Du gibt uns neue Kraft, wenn wir erschöpft und müde sind. Du bremst uns, wenn wir uns zu verrennen drohen. Du bist uns immer nahe, lässt uns nicht alleine zurück.
Amen.
Allgemeines Fürbittengebet
Wir wollen Fürbitte halten und stehen dazu auf.

Gott, wir denken an andere Menschen und schließen uns selbst ein:
Wo Chaos und Verwirrung herrschen, lass das Licht deiner Klarheit leuchten.

Wo Hoffnung und Glaube verziehen, lass deine Zuversicht wachsen, in der jedes Dunkel zu leuchten beginnt.

Wo Böses sich anbietet als die einfache Lösung, steh du im Wege mit dem Wort deiner Liebe und Geduld.

Wo Kummer und Trübsal wohnen, lass deine Freude einkehren, in einem Lächeln.

Gott, du bist bei uns. Du bleibst bei uns. Du wirst immer und überall für uns da sein. Amen.

Fürbitten für Verstorbene
In unsere Fürbitte schließen wir besonders die beiden verstorbenen Gemeindemitglieder ein, die in der letzten Woche unter Gottes Wort und Geleitet zu Grabe getragen wurden.
Wir denken an Max Mustermann, der im Alter von 75 Jahren starb, und an Martha Mustermann, geborene Musterstadt, die im Alter von 82 Jahren von uns ging.
Zu ihren Gedenken entzünden wir an der Osterkerze ein Licht.
[Nun Kerzen anzünden und weitersprechen!]
Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, soll nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
[Kerzen abstellen auf Altar!]
Unsere Verstorbenen mögen in der Gnade Gottes geborgen sein. Ihrer und ihrer Hinterbliebenen Gedenken wir heute besonders.

Gott, wir wissen weder Tag noch Stunde, wann du kommen wirst zu richten die Lebenden und die Toten. Doch wir wissen, wenn wir leben, so leben wir mit dir; wenn wir sterben, so sterben wir mit dir.
Mögest Du uns, und alle die um Max Mustermann und Martha Mustermann trauern trösten und ihren Schmerz mit dem Mantel Deiner Liebe bedecken. Unseren Händen sind sie entrissen. Wir mussten sie loslassen. Wir dürfen aber darauf vertrauen, dass Du sie mit offenen Armen empfangen und aufgenommen hast. Darauf dürfen wir hoffen, das Du die beiden Entschlafenen bei Dir wohl behütest und sie in Deinem Lichte die Auferstehung sehen. Amen.
Stilles Gebet
Und alles das, was unausgesprochen bleibt und dennoch unsere Herzen bewegt nehmen wir hinein, in ein Stilles Gebet.
Vater Unser
Guter Gott, wir danken dir. Du bist uns stets nah und erhörst unsere Gebete. Auf dich können wir uns verlassen. Du bist der Fels in der Brandung.
Gemeinsam beten wir das Gebet, dass Du uns geschenkt hast:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Lied Nr. 503, Strophen 1-3+8+14+15 (Nun aufwärts froh den Blick gewandt)
Verabschiedung & Segen
Ihnen allen wünsche ich einen gesegneten und geruhsamen Sonntag. Ich hoffe, das Sie vielleicht auch einige der Worte sie in den nächsten Tagen noch begleiten werden und sie etwas für sich persönlich aus diesem Gottesdienst mit nach Hause nehmen.

Von Guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag.
Und so geht in diesen Sonntag und die kommende Woche, in der Gewissheit, dass Gott uns stets begleitet und seine gnädige Hand stets wie einen schützenden Regenbogen über uns hält. Geht mit dem Segen des Herrn:

Sei behütet auf deinem Wege, sei behütet auch mitten in der Nacht. Durch Sonnentage, Wolken, Wind und Regen, hält der Schöpfer über Dir die Wacht. So segne und behüte, dich Gott der Allmächtige, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.
Gemeinde singt: „Amen“
Orgelnachspiel
Verabschiedung am Ausgang

Liturgie

Gottesdienstablauf am Sonntag, 3. August 2008
(11. Sonntag nach Trinitatis

Orgelvorspiel
Wochenspruch & Begrüßung
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
Mit dem Wochenspruch aus dem 1. Petrusbrief begrüße ich Sie alle ganz herzlichen zu unserem Gottesdienst am heutigen Sonntag.
Die Ferienzeit geht zu Ende. Ab morgen beginnt für viele wieder der normale Alltag. Nutzen Sie darum die Möglichkeit, heute im Gottesdienst Kraft zu tanken. Kraft für die neuen Aufgaben die vor uns liegen. Stärken will uns auch das Abendmahl, das wir heute gemeinsam miteinander feiern wollen.
Uns allen Wünsche ich einen gesegneten Verlauf dieses Gottesdienstes.
Lied Nr. 452, Strophen 1-5 (Er weckt mich alle Morgen)
Votum
Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gemeinde singt: „Amen.“
Psalm 113 (Nr. 745) im Wechsel miteinander gesprochen!

Wer ist wie der herr, unser gott?
Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn, lobet den Namen des Herrn!

Gelobt sei der Name der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn.

Der Herr ist hoch über alle Völker; seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der Herr, unser Gott, im Himmel und auf Erden?

Der oben thront in der Höhe, der herniederschaut in die Tiefe,

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause zu Ehren bringt, dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!
Kommt lasst uns den Herrn anbeten:
Gemeinde: „Ehr sei dem Vater… “
Gebet
Herr unser Gott, schenke uns einen wachen Geist, wenn wir nun die Botschaft der Liebe hören. In menschlichen Worten verbirgt sich das Wunder deiner Gegenwart, weil du zu uns sprichst. Öffne uns das Ohr und wecke Glauben in uns; gib uns deinen Heiligen Geist, der uns sprachfähig macht, dein Wort des Lebens weiterzusagen.
Amen.
Gemeinde singt „Amen“
Schriftlesung
Gottes Maßstäbe sind verblüffend anders als die von uns Menschen. Das Urteil, das wir selbst über andere fällen, ist nicht unbedingt das, welches auch Gottes Urteil wäre. Gott sieht das Herz an. Und so spricht Jesus im Lukasevangelium:
Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis: 10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. 11 Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. 13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!
14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte, und ein Licht auf meinem Wege. Halleluja!
Gemeinde singt „Halleluja“
Glaubensbekenntnis
Wir antworten auf die Worte aus der Heiligen Schrift mit dem Bekenntnis unseres christlichen Glaubens und stehen dazu auf:

Amen.
Lied Nr. 324, Strophe 1-7 (Ich singe Dir mit Herz und Mund)
Predigt – 2. Samuel 12,1-10.13-15a
Lied Nr. 391, Strophe 1-4 (Jesu geh voran auf der Lebensbahn)
Allgemeines Fürbittengebet
Barmherziger Gott, wir bitten dich für uns. Du bewirkst alles Gute. Lenke unsere Herzen, damit wir in deinem Sinne handeln. Wo wir verführbar geworden sind, rüttle du uns wach. Mache uns aufmerksam darauf, worin wir uns von dir abgewendet haben.
Ewiger Gott, wir bitten dich auch für die Menschen in der Welt, die mächtige Positionen ausführen. Steh an ihrer Seite, sodass sie ihre Macht nicht missbrauchen. Schenke ihnen Weitblick und Widerstandskraft, damit sie das Leben auf der Erde schützen und bewahren. Amen.
Fürbitte für Verstorbene
In unsere Fürbitte schließen wir besonders die beiden verstorbenen Gemeindemitglieder ein, die in der letzten Woche unter Gottes Wort und Geleitet zu Grabe getragen wurden.
Wir denken an Max Mustermann, der im Alter von 75 Jahren starb, und an Martha Mustermann, geborene Musterstadt, die im Alter von 82 Jahren von uns ging.
Zu ihren Gedenken entzünden wir an der Osterkerze ein Licht.
[Nun Kerzen anzünden und weitersprechen!]
Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, soll nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
[Kerzen abstellen auf Altar!]
Unsere Verstorbenen mögen in der Gnade Gottes geborgen sein. Ihrer und ihrer Hinterbliebenen Gedenken wir heute besonders.
Gott, wir wissen weder Tag noch Stunde, wann du kommen wirst zu richten die Lebenden und die Toten. Doch wir wissen, wenn wir leben, so leben wir mit dir; wenn wir sterben, so sterben wir mit dir.
Mögest Du uns, und alle die um Max Mustermann und Martha Mustermann trauern trösten und ihren Schmerz mit dem Mantel Deiner Liebe bedecken. Unseren Händen sind sie entrissen. Wir mussten sie loslassen. Wir dürfen aber darauf vertrauen, dass Du sie mit offenen Armen empfangen und aufgenommen hast. Darauf dürfen wir hoffen, das Du die beiden Entschlafenen bei Dir wohl behütest und sie in Deinem Lichte die Auferstehung sehen. Amen.
Lied Nr. 221, Strophen 1-3 (Das sollt ihr, Jesus Jünger nie vergessen) - Abendmahllied
Sündenbekenntnis
Wir wollen Abendmahl miteinander feiern, zu dem ich Sie alle herzlich einlade.
Herr, unser Gott, du kennst unsere Verführbarkeiten, mit denen wir uns immer wieder von dir abwenden. Aber auf deine Gnade sind wir angewiesen, weil wir uns nicht selbst erlösen können. Weise uns deinen Weg, damit wir einen festen Grund unter den Füßen haben.
Herr, erbarme dich…

Gemeinde „Herr erbarme dich...“
Beichtteil
Vor dem Abendmahl wollen wir all das was uns belastet und beschwert vor Gott bringen. Er befreit uns von dieser Last.
Gott will, dass alle Menschen froh werden und Frieden finden in seinem Wort und Sakrament. Deshalb frage ich euch, begehrt ihr Gottes Gnade und Vergebung um Jesu Christi willen, so antwortet: Ja!
Gemeinde: „Ja“
Kommt alle zu mir die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken, spricht der Herr. Er macht uns frei. So groß ist seine Vergebung, dass er seinen Sohn für uns opferte, damit wir das wahre leben finden. Darum preisen und loben ihn dafür.
Lobsinget dem Herrn, erhebt seinen Namen!
Gemeinde „Ehre sei Gott in der Höhe...“
Wechselgruß
Der Herr sei mich euch! Gemeinde „Und mit Deinem Geist“
Präfation
Wahrhaft würdig ist es und recht, dass wir dir, ewiger Gott, zu allen Zeiten Dank sagen. Du schenkst uns Gnade und damit das Leben – immer wieder neu. Deiner Liebe vertrauen wir uns an. Bei dir haben wir Leben in Fülle. Darum loben wir dich mit allen deinen Geschöpfen und singen Heilig, Heilig, Heilig
Gemeinde: „Heilig, heilig, heilig“
Vater Unser
Gemeinsam beten wir das Gebet, dass Du uns geschenkt hast:

Vater unser im Himmel, ………………. Amen.
Einsetzungsworte zum Abendmahl
Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brachs und gabs seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset; das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet hin und trinket alle daraus; dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr es trinkt zu meinem Gedächtnis.
Gemeinde: „Christe, du Lamm Gottes...“
Friedensgruß – Einladung zum Abendmahl – Segensworte
Vor dem Abendmahl noch der Hinweis: Wie immer finden sie hinter dem Altar kleine Gläschen mit Traubensaft. Im Gemeinschaftskelch ist Wein. Ich bitte sie sich in einem großen Kreis rund um den Altar einzufinden. Wir beginnen auf der Kanzelseite.
Für die Konfirmanden der Hinweis, ihr dürft leider noch nicht am Abendmahl teilnehmen erst in 2 Wochen, wenn wir gemeinsam auf Rüstzeit fahren, werde wir das Thema Abendmahl ausführlich besprechen. Und danach seit auch ihr dann hier zum Abendmahl zugelassen. Damit aber auch nicht ohne Segenswort ausgeht, werde ich euch im Anschluß an das Abendmahl in eigener eigenen Runde für ein Segenswort nach vorne bitten.

Und nun kommt, schmecket und sehet wie freundlich der Herr ist. Es ist alles bereit.

Segensworte:
-Solange diese Erde steht, ist Gottes Güte täglich neu. Wir gehen dahin, die Zeit verweht, doch unverwandt steht Gottes treu.
Geht hin in seinem Namen. Geht mit dem Friede des Herrn. Friede sei mit Dir!

-Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was Er dir Gutes getan hat.
Geht hin in seinem Namen. Geht mit dem Friede des Herrn. Friede sei mit Dir!

-Du öffnest Herz und Hände, Herr, über deine Schar und sättigst Deine Kinder heut und noch immerdar. Wir danken Deiner Liebe, wir danken Deiner Treu, die uns noch nie vergessen, die alle Tage neu.
Geht hin in seinem Namen. Geht mit dem Friede des Herrn. Friede sei mit Dir!
Dangebet nach dem Abendmahl
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Amen.
Lied Nr. 398, Strophen 1+2 (In dir ist Freude)
Abkündigungen
Verabschiedung & Segen
Ihnen allen wünsche ich einen gesegneten und geruhsamen Sonntag. Ich hoffe, dass sie heute ganz dem Thema des Gottesdienstes entsprechend etwas „gehört“ haben. Und das Sie vielleicht auch einige der Worte sie in den nächsten Tagen noch begleiten werden.

Von Guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag.
Und so geht in diesen Sonntag und die kommende Woche, in der Gewissheit, dass Gott uns stets begleitet und seine gnädige Hand stets wie einen schützenden Regenbogen über uns hält. Geht mit dem Segen des Herrn:

Sei behütet auf deinem Wege, sei behütet auch mitten in der Nacht. Durch Sonnentage, Wolken, Wind und Regen, hält der Schöpfer über Dir die Wacht. So segne und behüte, dich Gott der Allmächtige, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.
Gemeinde singt: „Amen“
Orgelnachspiel
Verabschiedung am Ausgang
Liturgie Gottesdienst 1. Sonntag nach Ostern (Quasimodogenti) 30.3.08



Orgelvorspiel

Begrüßung

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
Mit dem Wochenspruch aus dem 1. Petrusbrief begrüße ich Sie alle ganz herzlich zu unserem Gottesdienst am 1. Sonntag nach Ostern.


Lied EG455 „Morgenlicht leuchte“

Votum – Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes; Amen - Gemeinde: „Amen“

Nun beten wir gemeinsam den Psalm 116. Sie finden ihn im Gesangbuch unter der Nummer 746. Ich bitte sie die eingerückten Verse zu sprechen.
Psalm 116
Der Herr tut dir Gutes

Sei nun wieder zufrieden, meine Seele;
denn der Herr tut dir Gutes.
Denn du hast meine Seele vom Tode errettet,
mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.
Ich werde wandeln vor dem Herrn
im Lande der Lebendigen.
Wie soll ich dem Herrn vergelten
all seine Wohltat, die er an mir tut?
Ich will den Kelch des Heils nehmen
und des Herrn Namen anrufen.
Dir will ich Dank opfern
und des Herrn Namen anrufen.
Ich will meine Gelübde dem Herrn erfüllen
vor all seinem Volk
in den Vorhöfen am Hause des Herrn,
in dir, Jerusalem. Halleluja!

Kommt, lasst uns den Herrn anbeten! - Gemeinde: „Ehre sei dem Vater… “

Sündenbekenntnis (Kyrie)

Ist es erst eine Woche her, dass wir Ostern gefeiert haben, Gott?
Wie schnell die Festfreude verfliegt!
Wie schnell die täglichen Sorgen wieder unseren Blick gefangen nehmen!
Wir möchten vertrauen können, frei von dem Zweifel, der doch immer wieder an uns nagt. Wie schnell gerät unser Glaube an seine Grenzen.

Wir bekennen dir, wie schwer es uns fällt, im Alltag aus der Kraft der Auferstehung deines Sohnes zu leben und bitten dich: Vergib uns unser Unvermögen und unsere Schuld. Damit deine Liebe und Kraft auch durch unsere Welt getragen wird.
Herr, erbarme dich! - Gemeinde: „ Herr erbarme dich ...“

Gnadenverkündigung (Gloria)
In Gottes weiter Liebe und Kraft sind wir geborgen. Vertrauen und hoffen wir auf ihn, denn er hat uns seinen Sohn gesandt, zur Versöhnung unsrer Sünden.
Unsere Hoffnung wird uns nicht enttäuschen. Denn dass Gott uns liebt, ist unumstößlich gewiß. Römer 5,5
Lobsinget dem Herrn, erhebt seinen Namen! - Gemeinde „Ehre sei Gott“

Der Herr sei mit euch - Gemeinde „und mit deinem Geist“

Sammlungsgebet (Kollektengebet)
Lasst uns beten
Die Nähe des Auferstandenen gibt uns neue Hoffnung.
Der Tod hat seine Macht verloren.
Wir waren müde, ängstlich und ohne Hoffnung.
In der Begegnung mit deinem Sohn spüren wir, dass alles anders werden kann.
Wir danken dir durch ihn, der unser Leben ist, heute, morgen und in Ewigkeit.

Amen - Gemeinde „Amen“

Schriftlesung
In Thomas, dem Zweifler, erkennen wir unsere eigene Sehnsucht, das Unbegreifliche begreifen zu wollen. Aber: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Die Schriftlesung für den heutigen Sonntag stammt aus dem Evangelium von
Johannes 20, 19-29
Die Vollmacht der Jünger

19 Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!
20 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie den Herrn sahen.
21 Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
22 Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den heiligen Geist!
23 Welchen ihr die Sünden erlaßt, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

Thomas

24 Thomas aber, der Zwilling genannt wird, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
25 Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich's nicht glauben.
26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch!
27 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
29 Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja!
Gemeinde „halleluja“

Glaubensbekenntnis
Wir antworten auf die Worte aus der Heiligen Schrift mit dem Bekenntnis unseres christlichen Glaubens und stehen dazu auf:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche,Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Totenund das ewige Leben.
Amen.

Lied: EG 363 1,6+7 Kommt her zu mir

Predigt

Lied: EG 638 Ich lobe meinen Gott

Allgemeines Kirchengebet
Gott, Vater, wir haben deinen Sohn Jesus Christus nicht mit eigenen Augen gesehen und unsere Hände haben seinen Leib nicht berührt.
Und doch wagen wir, an ihn zu glauben.
Herr, Jesus Christus wir danken dir, dass durch deine Auferstehung neue Hoffnung in unser Herz gekommen ist. Das Leben geht weiter. Nicht der Tod ist das letzte Ziel, sondern das Leben in dir.
Herr, wir bitten dich um den Geist des Trostes, der unser verzagtes Herz aufrichtet angesichts der Vergänglichkeit alles Lebenden.
Wir bitten dich um den Geist der Hoffnung, der unsere Resignationen überwindet.
Wir bitten dich um den Geist der Liebe, der uns einen offenen Blick auf unseren Nächsten schenkt.
Wir bitten dich um den Geist der Geduld, der uns glauben lehrt, was wir nicht sehen, aber tief in unserem Herzen die Sehnsucht nach dir spüren lässt.
Herr, wir vertrauen dir, dass du als der auferstandene Christus mit dem Wort des Lebens unter uns bist. Amen.


Fürbitten
Wir wollen Fürbitte halten und stehen dazu auf.

Herr, unser Gott: Christus lebt. Er lässt alles Leben auf der Erde neu werden und schenkt uns Hoffnung. Seit Ostern ist unsere Welt in ein neues Licht getaucht. Aber unser Alltag führt uns immer wieder in Enge und Dunkelheit.

Wir bitten dich für die Menschen, die sich aufreiben und dabei innerlich ausbrennen.
Wir bitten dich für die Menschen, die das Licht am Ende des Tunnels nicht erkennen können, weil ihr persönliches Schicksal ihnen jede Aussicht verdunkelt.
Wir bitten dich für die Menschen, die vor lauter Arbeit den Sinn in ihrem Leben nicht mehr erkennen und sich von ihren Sorgen den Blick trüben lassen.
Wir bitten dich für die Menschen, die Leid zu tragen haben, an dem sie verzweifeln: schwere Krankheit oder der Tod naher Menschen.

Für uns selbst bitten wir dich, dass wir die Zeichen deiner Zukunft auch in unserem Alltag aufspüren.
Lass uns selbst zum Zeichen werden für das neue Leben, das unter uns schon begonnen hat. Durch Jesus Christus, unsern Herrn und Bruder.


Fürbitten für Verstorbene
In unsere Fürbitte schließen wir besonders zwei verstorbene Gemeindemitglieder ein, die in der letzten Woche unter Gottes Wort und Geleitet zu Grabe getragen wurden.
Wir denken an XXX, die im Alter von XXX Jahren starb, und an XXX, der im Alter von XXX Jahren von uns ging. Zu ihrem Gedenken entzünden wir an der Osterkerze ein Licht.
[Nun Kerzen anzünden und weitersprechen!]
Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, soll nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
[Kerzen abstellen auf Altar!]
Unsere Verstorbenen mögen in der Gnade Gottes geborgen sein. Ihrer und ihrer Hinterbliebenen Gedenken wir heute besonders.

Gott, wir wissen weder Tag noch Stunde, wann du kommen wirst zu richten die Lebenden und die Toten. Doch wir wissen, wenn wir leben, so leben wir mit dir; wenn wir sterben, so sterben wir mit dir.
Mögest Du uns, und alle die um XXX und XXX trauern trösten und ihren Schmerz mit dem Mantel Deiner Liebe bedecken. Darauf dürfen wir hoffen, das Du die beiden Entschlafenen bei Dir wohl behütest und sie in Deinem Lichte die Auferstehung sehen. Amen.

Stilles Gebet
All das, was uns bewegt und auf dem Herzen liegt, bringen wir in der Stille vor Gott.
Stille ... Wir danken dir, daß du unsere Gebete hörst.

All das was jetzt noch unausgesprochen bleibt, legen wir in das Gebet unseres Herrn.
Vater unser

Vater unser im HimmelGeheiligt werde dein Name.Dein Reich komme.Dein Wille geschehe,wie im Himmel, so auf Erden.Unser tägliches Brot gib uns heute.Und vergib uns unsere Schuld,wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.Und führe uns nicht in Versuchung,sondern erlöse uns von dem Bösen.Denn dein ist das Reichund die Kraft und die Herrlichkeitin Ewigkeit. Amen.

Abkündigungen

Lied: EG 590 Herr wir bitten komm und segne uns

Segen
Ich hoffe, dass sie ein wenig von der Kraft und dem Vertrauen mit in die kommende Woche nehmen werden. Gottes Liebe und Kraft ist immer und überall da. Wir dürfen sie uns mit dem Segen zusprechen lassen

Gott segne dich und behüte dich.Gott sorge für dich, Gott bewahre dich.Gott erfülle dein Leben mit Liebe
Amen - Gemeinde „Amen“

Orgelnachspiel

Liedpredigt zum Karfreitag

„O Haupt voll Blut und Wunden“
Liedpredigt (EG 85) zum Karfreitag

Gnade sei mit Euch und Friede von dem der da war, der da ist und der da kommt.

Liebe Gemeinde,
was können wir tun, um Karfreitag recht zu begehen und des Sterbens von Jesus Christus zu gedenken? - Wir gehen in die Kirche. Wir sind es gewohnt, im Gottesdienst eine Predigt über einen Bibeltext zu hören. Diesmal wollen wir es anders halten. Heute lädt uns der Dichter und Theologe Paul Gerhardt ein, zu einer Betrachtung seines bekanntesten Passionsliedes: O Haupt voll Blut und Wunden. Machen wir uns auf den Weg und betrachten uns dieses Werk genauer. Lassen Sie uns gemeinsam die ersten drei Strophen des Liedes miteinander singen.

Singen: EG 85, 1-3

Liebe Gemeinde,
was, wenn wir jetzt auf dem Berg Golgatha stünden, nicht weit vom Kreuz Jesu, so dass wir ihn direkt anschauen könnten? Wie wäre uns dabei zumute? Was würden wir empfinden?
Das Lied: “O Haupt voll Blut und Wunden“ von Paul Gerhardt, versetzt uns genau an diesen Ort: gegenüber vom gekreuzigten Jesus. Es bewegt uns dazu, ihm ins Angesicht zu schauen.
Wie schwer dieser Anblick auszuhalten ist! Einen Menschen, der großen Schmerz leidet, einen Gequälten, einen Gefolterten anzuschauen. Nicht den Blick abzuwenden, dass fällt uns schwer. Umso unangenehmer, wenn dieser Mensch uns nahe steht und vertraut ist. Und Jesus?

Es gibt viele Kunstwerke, auf denen wir den Gekreuzigten dargestellt sehen. Doch das sind Bilder, die uns meist nicht mehr schockieren. Der Anblick geschundener Menschen ist in unserem Medienzeitalter erschreckend „normal“ geworden. Wir haben uns daran gewöhnt. Dass Jesus am Kreuz gequält wird, dass er Folter erleidet, wissen wir zwar. Aber wir wollen es nicht realistisch vor Augen haben. Etwas in uns sträubt sich dagegen.

Und dennoch, das Lied: “O Haupt voll Blut und Wunden“ bewegt uns dazu, Jesus am Kreuz anzuschauen, sein Haupt anzuschauen. Der Liedtexter Paul Gerhardt folgt damit ganz bewusst einer alten christlichen Tradition, die zu seiner Zeit im 17. Jahrhundert, noch weit verbreitet war. Sich die Qualen des am Kreuz leidenden realistisch auszumalen, um dann im Gebet mit ihm eins zu werden.

Was geschieht nun mit mir und meinen Gedanken, wenn ich mir Jesus so anschaue, wie es das Lied mir nahe legt? Das Haupt ist mehr als andere Glieder für die Person charakteristisch. Das Gesicht ist eigentlich der weitaus eindrucksvollste und markantes Teil des Körpers. Ich sehe vor mir den Menschen, der ehrwürdig ist wie kein anderer: blutüberströmt, dornengekrönt, entstellt, verwundet, geschlagen und bespuckt. Im Gesicht ist der Mensch am meisten Person. Doch gerade das Gesicht ist am meisten misshandelt.

Das Lied lädt mich ein, diesem misshandelten Gesicht Ehre zu erweisen: „Gegrüßet seist du mir!“ heißt es weiter. Ich soll dieses entstellte, todesblasse Gesicht mit meinem Gruß ehren. Ich soll das Gegenteil dessen tun, was die römischen Soldaten getan haben, die den Gekreuzigten verspotteten und ihm eine Dornenkrone aufsetzten, und dabei spöttisch ausriefen: „ Gegrüßet seist du, Judenkönig“, „Ehre dem Judenkönig“.

Aber mit der Ehre ist es so eine Sache. Sie fängt nicht erst mit dem Grüßen an – was man wie die Römer auch mit Spott und Verachtung tun kann! - , sondern damit, ob ich dem andern ins Angesicht schaue oder mit gesenktem Kopf an ihm vorübergehe. Den anderen würdigen heißt: ihm von Angesicht zu Angesicht begegnen. Ich schaue ihm in die Augen und werde von seinen Augen angeschaut. Dann erkenne ich: der andere ist anders als ich - und zugleich doch ein Mensch wie ich selbst. Darum ziehen Henker und Folterknechte sich eine Maske über ihr Gesicht oder verhüllen das Gesicht ihres Opfers, das sie misshandeln. Sie wollen selber nicht erkannt werden und vermeiden es, dem Geschundenen direkt ins Gesicht zu schauen, um nicht zu sehen, dass der andere ein Mensch ist wie sie selber.

Wenn ich das Angesicht des gekreuzigten Jesus so anschaue, wie es das Lied mir nahe legt, höre ich auf, distanzierter Beobachter zu sein. Ich fange an, ihn teilnehmend und mitfühlend anzuschauen. Dieser misshandelte Mensch, sein Angesicht, stellt mir die Frage, der ich nicht ausweichen kann. Das Lied lässt mich ihm die Frage stellen: „Wer hat dein Augenlicht, dem sonst kein Licht nicht gleichet, so schändlich zugericht? Wer hat dir das angetan?“
Die Antwort gibt uns das Lied selbst. Wir singen die Strophen 4 und 5.

Singen: EG 85, 4+5

Was wir da gesungen haben, würde uns kaum über die Lippen gehen, wenn wir es einzeln sprechen müssten. Da würde sich sofort Widerspruch regen: „Wieso soll ich am Leiden Jesu schuld sein? Ich kann doch nichts dafür! Ich habe nichts getan. Was Jesus am Kreuz erleiden musste, haben andere getan“. Wir folgen damit der allgemeinen menschlichen Neigung, jede Schuld von sich abzuwälzen.

Paul Gerhardt hat anscheinend völlig vergessen, wer die wirklich Schuldigen waren: Judas, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, Pilatus, die Henkersknechte. Sie haben das edle Angesicht Christi so schändlich zugerichtet. Sie haben ihm das angetan: Schimpf statt Ehre, Spott statt Scheu, Todesblässe statt Licht.

Doch schauen wir uns nur den Gekreuzigten an. Er zeigt nicht hierhin oder dorthin, auf denen oder jenen, kann es gar nicht, festgenagelt wie er ist, blickt uns nur unentwegt mit seinem Gesicht an, bis wir uns die Frage der vierten Strophe selbst beantworten:

„Nun, was du, Herr erduldet, ist alles meine Last.
Ich hab es selbst verschuldet, was du getragen hast.
Schau her, hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat.
Gib mir, o mein Erbarmer den Anblick deiner Gnad.“

In diesem Augenblick gibt es nur dieses Ich und Du. Wenn der andere mich immerfort anschaut, wenn ich meinen Blick nicht von ihm abwenden kann, fühle ich mich verantwortlich gemacht für den anderen, angeklagt von seinem Angesicht. Ich kann nicht anders, als mich schuldig bekennen und belastet durch das, was in diesem Gesicht angerichtet ist.
Der Betrachter, der seine Schuld eingesteht, steht hilflos da. Er fühlt sich dem Blick seines Richters ausgesetzt und sucht den Blick des Erlösers.

Wie gerne würde ich und wie gerne würde jeder von uns sagen:
„Mit dem, was dieser Mensch am Kreuz da erleidet, habe ich eigentlich nichts zu tun!“ Aber das ist eine Ausflucht. Wir haben alle mit dem Leid zu tun, das andere erleiden. Der Anblick eines gequälten Menschen macht uns verantwortlich, jedes geschundene Haupt ist eine stumme Anklage an uns.

Das Furchtbare, dem ich mich nicht entziehen kann, ist ja, dass hier der Herr der Welt, das hier Gott selbst leidet. Wenn ich erkenne, vor wem ich stehe, kann ich Ihn nur um seine Gnade bitten. Dann bitte ich um sein Erbarmen und kann mich, wie das Lied mir vorsagt, darauf berufen, wie viel Gutes Er mir schon getan hat. Erst dort, wo einer derart vom Anblick des leidenden Christus getroffen wird, dass er mit-leidend seine eigene Schuld erkennt, geht ihm auf, wie sehr er immer schon von der Güte Gottes gelebt hat.

Das Lied bewegt dazu, vor dem leidenden Christus mich selbst zu erkennen. Und in demselben Augenblick erkenne ich, dass Gott, der sich so von uns – ja, von uns! – misshandeln lässt, bis zum Äußersten, bis zum Tod zu uns hält.
Obwohl hier vom Sterben gesprochen wird, haben diese Strophen des Liedes einen warmen und hellen Klang. Es fehlt alles Selbstquälerische und Düstere, das viele heute mit dem Karfreitag verbinden. Denn Paul Gerhard betont die Freude. Die Freude, im Leiden Jesu sich selbst, und in ihm das Leben zu finden. Er bewegt mich dazu, in Jesus mein Heil und mein Leben zu erkennen. Es ist die Aussicht, dass ich ihn ihm mein Leben finde, die mich dazu bewegen kann, Jesus nachzufolgen. In Jesus einen Freund fürs Leben finden.

Mit diesem Freund, sagt das Lied mir vor, will ich bis zu meinem eigenen Tod und darüber hinaus verbunden sein. Auf diese Weise wird er mir in der Todesstunde zum letzten Halt.
Was heute völlig vergessen wird, ist die Frage, wie man sich, auf das eigene Sterben vorbereitet. Das Lied weicht dieser Frage nicht aus. Es beschönigt den Tod auch nicht, sondern spricht offen von Schmerz und Bangen, von Angst. Es ruft jedoch Jesus herbei.
Er soll den Sterbenden aus seinen Ängsten herausreißen. In der äußersten Bedrohung und Anfechtung kann nur der helfen, der Angst und Todesnot selbst erlitten und besiegt hat. Jesus kann dem Sterbenden beistehen, er kann ihm Schild und Trost sein, weil er ihm im Leiden und Sterben vorausgegangen ist.

Im späten Mittelalter zu Paul Gerhardts Zeiten, als dieses Lied entstand, war es noch üblich, dem Sterbenden ein Kruzifix vor Augen zu halten, um ihm Angesichts des Todes den Halt, den Sterbetrost zu geben. Paul Gerhardt spielt auf diesen Brauch an. Christus in seiner Kreuzesnot anschauen, das heißt für ihn, den vor Augen zu haben, der den Schrecken des Todes ausgehalten hat. Dieser Anblick gab den Menschen Trost und Kraft auf ihrem letzten Lebensweg. Wo kein Mensch mehr mit uns gehen kann, da lässt er uns nicht im Stich, begleitet uns.

Wir wissen nicht, wie wir selber sterben werden. Aber das Lied bereitet uns vor auf ein getrostes Sterben: kein Beziehungsabbruch, kein Fallen ins Nichts steht uns bevor. Es ist vielmehr ein Übergang, ein sich ganz in Christus hinein geben.

Mich sprechen gerade die beiden letzten Strophen des Liedes in ihrer Gefühlswärme und in ihrem innigen, persönlichem Ton an. Sie stärken in uns das Vertrauen, dass wir auch dann, wenn wir den Tod erleiden müssen, bei Christus Halt finden. Dazu gehört aber, dass wir dem Anblick seines verletzten, geschändeten Gesichts nicht ausweichen. Das Lied: „O Haupt voll Blut und Wunden“, von dem wir nun zum Ende der Predigt noch die letzten beiden Strophen singen möchten, richtet unseren Blick auf das Angesicht Christi. Es will uns zur Anteilnahme an seiner Passion bewegen. Nur der teilnehmende Blick auf den gequälten Mensch führt zu echter Erkenntnis, die uns selbst läutert.
Und so gehen wir in diesen Tag, getragen von der Zuversicht die uns die Worte aus Psalm 69 mit auf den Weg geben:
„Erhöre mich, Herr, denn deine Güte ist tröstlich, wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit. Und verbirg dein Angesicht nicht vor mir, denn in deinem Angesichte finden wir Erlösung!“
Amen.

Und der Friede Gottes, welcher Höher ist als all unser Verstehen, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus unserm Herrn. Amen.

Singen: EG 85, 9+10